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Ein Besuch im Naturschutzgebiet Fuldaaue

Ein Besuch im Naturschutzgebiet Fuldaaue

Die Bundesgartenschau 1981 in Kassel stand im Zeichen unserer Verantwortung für die Natur. Daher wurde am Ostufer der Fulda ein Kiessee angelegt und seine nördliche Hälfte ganz für Pflanzen und Tiere reserviert. Was sich aus diesem Gebiet einmal für ein Vogelparadies entwickeln würde, konnte damals niemand wissen. Doch heute leben und rasten die verschiedensten Arten in der Fuldaaue, vom Grünschenkel bis zum Waldkauz.

Und das Beste: Dieses faszinierende Schauspiel kann von Besuchern beobachtet werden. Wenn Sie nach diesem kleinen Beobachtungsführer auf den Geschmack gekommen sind, machen Sie doch im nahen Frühling einen Ausflug nach Hessen. (Der berühmte Bergpark Wilhelmshöhe mit den schönen Wasserspielen ist auch gleich nebenan.)

Das beschauliche Naturschutzgebiet Fuldaaue

Der nördliche Teil des Kiessees ist Naturschutzgebiet. Es gibt eine kleine Insel mit schlammigen Flachwasserzonen, Sandstrände, Röhrichtflächen und eine Weichholzaue. In der weiteren Umgebung ziehen alte Laub- und Nadelbäume die Höhlenbrüter an. Ringsum liegen Äcker und Feuchtwiesen, auf denen verschiedene Zugvögel rasten.

Ein 4 Kilometer langer Rundweg verbindet all das. Vogelbeobachter sollten sich diese kleine Wanderung nicht entgehen lassen! Besondere Highlights sind zwei Sichtschutzwände, die einen tollen Blick auf die wichtigsten Stellen des Gebietes erlauben.

Arten im Naturschutzgebiet Fuldaaue

An den dicht bewachsenen Ufern finden sich im Spätsommer und Herbst Kampfläufer, Grünschenkel, Bekassinen und Flussuferläufer. Grundsätzlich ist der Herbst in der Fuldaaue eine spannende Zeit, da sich immer wieder neue Zugvögel einfinden. Verschiedene Entenarten sind im Grunde an der Tagesordnung, darunter Pfeifenten und seltener Spieß- und Knäkenten. Auch Kraniche überqueren die Fulda, die ihnen als Orientierungslinie dient.

Im Winter wird der Kiessee komplett ruhig, da auch die Südseite nicht mehr von Badegästen und Bootfahrern genutzt wird. Jetzt ist die Zeit der Schellenten, Gänse– und Zwergsäger.

Im Frühling macht das Beobachten am meisten Spaß. Schon im Februar sind Misteldrosseln zu hören, Bunt- und Grünspecht, Kleiber und Gartenbaumläufer schließen sich im März an. Als wäre dieses Gemeinschaftskonzert noch nicht schön genug, beenden die Waldkäuze mit ihren Gesängen den Tag. Blässhühner, Haubentaucher, Höckerschwäne und Graugänse sind derweil schon mit dem Nestbau beschäftigt.

Im Sommer beeinflusst der Badetrubel das Leben am See. In der Vogelwelt herrscht dann eher Stille. Allerdings kann man Rauchschwalben und Mauersegler dabei beobachten, wie sie zum Trinken über die Wasserfläche schießen. Der Badebetrieb wird für eine gute Wasserqualität auch immer wieder unterbrochen.

Foto: Democracy International (Lizenz: CC BY-SA 2.0)

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