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Allgemein Naturwelt

Der Weinberg als Lebensraum

Der Weinberg als Lebensraum

Wo Trauben zu edlen Weinsorten heranreifen, entsteht oft noch etwas anderes: Seltene Vogelarten gestalten den Weinberg einfach zu ihrem sonnigen Heim um.

Der Charme des Berges

Kaum eine andere Landschaft symbolisiert die strukturierte Zusammenarbeit von Mensch und Natur besser als ein Weinberg. Vor allem ältere Berge zeigen, wie der Mensch über die Jahrhunderte seine Spuren hinterlassen hat. Viele verschiedene Landschaftsformen kommen auf engem Raum zusammen, darunter natürlich die sonnenbeschienenen Hänge für die Reben, aber auch Obstwiesen, Hecken und Trockenmauern. Diese ungewöhnliche Vielfalt spiegelt sich auch in der Fauna und Flora, die den Weinberg nach und nach für sich entdeckt. Insekten, kleine Säugetiere, Reptilien und natürlich Vögel finden sich zu einer Art tierischen Wohngemeinschaft zusammen, die in natürlicher Umgebung kaum so einfach entstehen würde.

Geflügelte Weinbergbewohner

Dass in einem Gebiet wie dem Weinberg ein reichhaltiges Menü an Früchten und Insekten für Vögel bereitsteht, dürfte sich von selbst erklären. Arten wie Feldschwirl, Rotkehlchen, Mönchsgrasmücke, Nachtigall, Singdrossel, Heidelerche, Buntspecht und viele weitere nutzen die Vorteile dieses besonderen Gebietes und lassen sich nieder. Im Weinbaugebiet am Oberrhein wurden sogar eigens Grünsaaten zwischen den Rebstöcken angepflanzt, um den Insektenreichtum zu erhöhen und seltenen Vögeln wie dem Bienenfresser so bessere Bedingungen anzubieten.

Auch der Distelfink liebt die offenen, abwechslungsreichen Strukturen in Weinlandschaften. Die Wiesen, Wegesränder und Hecken bieten ihm eine große Auswahl an Nahrung und Versteckmöglichkeiten.

Ein weiterer glühender Verehrer von stacheligen Hecken ist der Neuntöter. Er nistet am liebsten in ein bis zwei Metern Höhe und nutzt die Dornen außerdem, um seine Beute daran aufzuspießen. Einen weiteren Vorteil des Weinberges, nämlich das warme, trockene Klima, weiß der zierliche Vogel ebenfalls zu schätzen. Und sogar leer stehende Winzerhäuschen finden in der Vogelwelt noch einen dankbaren Abnehmer: Die Bachstelze findet hier einen idealen Ort, um auszuruhen oder ihr Nest zu bauen. Da sie auf freiliegende Nahrung spezialisiert ist, kommen auch dieser Vogelart die weiten Landschaften und ebenen Wege des Weinberges zugute.

Foto: Alexander von Halem (Lizenz: CC BY 2.0 – Bildausschnitt vom Original geändert) / flickr.com

1 Comment

  • Leider kann ich keine Vögel mehr entdecken. Der Wengertschütz ist überflüssig geworden

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