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Vogelwelt

Fichtenkreuzschnabel – Geschickter Überlebenskünstler

Fichtenkreuzschnabel – Geschickter Überlebenskünstler

Trotz seines eher unscheinbaren Aussehens ranken sich einige Geschichten um den Fichtenkreuzschnabel. So soll er seine einzigartige Schnabelform erhalten haben, weil er keinen Geringeren als Jesus retten wollte.

Aussehen

Der sperlingsgroße Vogel wird etwa 16 Zentimeter lang und bis zu 40 Gramm schwer. Ein eher kleines Persönchen also, mit einem kräftigen, runden Kopf. Die Männchen sind meist ziegelrot gefärbt, Flügel und Schwanz sind dunkelbraun. Es können auch orangene und gelbe Töne auftreten, das hängt davon ab, wie sich der Vogel ernährt. Weibchen sehen dagegen olivgrün aus und haben ebenfalls dunklere Federn an Flügeln und Schwanz. Das charakteristische Merkmal haben jedoch beide Geschlechter gemeinsam: den kräftigen Schnabel, der sich sichtbar überkreuzt. Eine Legende besagt, dass sich der kleine Vogel den Schnabel verbog, als er die Nägel aus dem Kreuz ziehen wollte, an dem Jesus Christus hing. Daher der Spitzname „Christvogel“.

Vorkommen

Fichtenkreuzschnäbel haben ein großes Verbreitungsgebiet, das sich vom Westen Europas (zum Beispiel in den spanischen Sierras) über Eurasien bis nach Nord- und Mittelamerika erstreckt. Am häufigsten sind sie in Mitteleuropa anzutreffen. Wie der Name schon sagt, hält sich der Fichtenkreuzschnabel am liebsten dort auf, wo das Angebot an Fichten und Tannen reichlich ist. Mancherorts wird er daher auch Tannenpapagei genannt. Vor allem in alpinen Nadelwaldgebieten ist sein Tschilpen zu vernehmen. Manchmal bewohnt er aber auch Wälder im Flachland.

Vogelbeobachtungs-Tipps

Wie schon beschrieben wurde, könnt ihr am ehesten in Nadelwäldern im Gebirge auf den Fichtenkreuzschnabel treffen. Und zwar im Winter! Denn sein besonders geformter Schnabel ermöglicht es dem kleinen Handwerker, die Zapfenschuppen aufzubiegen und die frischen Samen mit der Zunge herauszuholen. Und da die Zapfen im Winter besonders reif sind, legt der Vogel auch seine Brutzeit in die Wintermonate. Haltet also nach den rötlichen Männchen Ausschau, die auf Nahrungssuche gehen und immer wieder zum Nest zurückkehren. Das darin brütende Weibchen werdet ihr wahrscheinlich nicht entdecken, da die Nester meist sehr gut zwischen den Zweigen versteckt sind.

>> Eine Sammlung mit Grafiken und Audiodateien vom Ruf des Fichtenkreuzschnabels findet ihr hier.

Foto: Frank Vassen (Lizenz: CC BY 2.0 – Bildausschnitt vom Original geändert) / flickr.com

1 Comment

  • Erstaunlich, dass man nicht darauf eingeht auf welche Weise sich die Schnäbel kreuzen!

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