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Allgemein Beliebt Vogel der Woche

Der Pirol – Auffällig unauffällig

Der Pirol – Auffällig unauffällig
Name Pirol (Oriolus oriolus)
Größe ca. 24 cm
Verbreitung Südwest Europa, Teile von Nordafrika, Sibirien, Teile von Asien
Lebensraum Auenwälder, Mischwälder, Friedhöfe, Parks, große Gärten
Brutzeit Mai bis Juni
Nahrung Insekten und Früchte

Gelb-schwarz gefiedert und nicht zu übersehen, das ist der Pirol. Wenn man ihn denn überhaupt sieht, denn der exotisch aussehende Singvogel ist selten und scheu. Wie ihr unseren Vogel der Woche trotzdem beobachten könnt und was dieser mit Loriot zu tun hat, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Aussehen

Der Pirol ist in unseren Breiten aufgrund seines strahlenden Federkleides unverwechselbar. Mit seinem leuchtend gelben Körper und seinen schwarzen Flügeln ist der Pirol sehr auffällig. Die Weibchen sind nicht ganz so bunt: Das Gefieder ist eher grünlich-gelb und die Flügel bräunlich anstatt schwarz. Schnabel und Augen sind bei beiden Geschlechtern rosa-rot. Dank seiner Farbe wurde der Pirol früher auch Goldamsel genannt, denn er ähnelt der Amsel in Größe und Statur.

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet des Pirols erstreckt sich über fast ganz Europa und Teile Asiens. Ende August zieht der Pirol in sein südafrikanisches Winterquartier, Anfang Mai kehrt er wieder in sein nördliches Brutgebiet zurück. Da auch das Pfingstfest auf diese Zeit fällt, wurde der Pirol früher auch im Volksmund als Pfingstvogel bezeichnet.

Der Pirol ist ein Brutvogel des Tieflands. Am liebsten hält er sich in lichten Laubwäldern auf. Gerne brütet er auch in Gewässernähe, zum Beispiel im Naturschutzgebiet Enkheimer Ried bei Frankfurt am Main. Die europäische Population hat ihren Schwerpunkt in Osteuropa. Obwohl der mitteleuropäische Bestand weniger stark ist, gilt der Pirol in Europa als stabiler Brutvogel. Allerdings geht der deutsche Bestand leicht zurück, deswegen findet man den Pirol auf der Vorwarnstufe der Roten Liste des Artenschutzes. Derzeit schätzt man 40.000 bis 90.000 Brutpaare.

Verhalten und Wissenswertes

Obwohl der Pirol so leuchtend bunt ist und sich sogar in Parks, Friedhöfen und Gärten niederlässt, haben viele Vogelbeobachter noch nie einen Pirol zu Gesicht bekommen. Das liegt daran, dass der Pirol zwar schon in Siedlungsnähe, am liebsten aber in Baumkronen brütet, sodass er schwer zu beobachten ist. Wenn ihr aufmerksam seid, beobachtet ihr ihn jedoch im Flug: Der Pirol fliegt schnell und wellenförmig, ähnlich wie der Specht.

Den Pirol kann man aber nicht nur sehen, sondern auch hören. Er ist ein Singvogel mit klangvoll flötenden Gesang. Oft wird der Pirols-Gesang als büloo-büloo beschrieben und davon leitet sich auch seine Bedeutung innerhalb der Heraldik ab. Die Familie von Bülow nämlich verwendet den Pirol als Wappentier. Einer von Ihnen, Vicco von Bülow, nutzte als Künstlernamen das französische Wort für den Singvogel und wurde so unter dem Namen Loriot zu einem der berühmtesten deutschen Humoristen der Nachkriegszeit.

Titelbild von ChungHyeon auf Pixabay

2 Comments

  • Wieder was dazugelernt!
    Der Pirol heißt auf französisch : Le loriot
    Sein Ruf ist büloo, büloo
    Deshalb haben ihn die von Bülows als Wappentier, wo, wenn nicht hier hätte ich das sonst erfahren?

  • Wieder was dazugelernt!
    Der Pirol heißt auf französisch : Le loriot
    Sein Ruf ist büloo, büloo
    Deshalb haben ihn die von Bülows als Wappentier, wo, wenn nicht hier hätte ich das sonst erfahren?

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