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Vogelwelt

Rothalstaucher – hübscher Wasserliebhaber

Rothalstaucher – hübscher Wasserliebhaber

Rothalstaucher sind begeisterte Wasservögel. Sie brüten in schwimmenden Nestern, können hervorragend tauchen und werden auch mal zum Pinguin, um während der Balz einen Partner zu finden.

Aussehen

Der Rothalstaucher gehört zur Familie der Lappentaucher (genau wie der Haubentaucher, den ihr bestimmt schon einmal gesehen habt) und ist daher ein eher zierlicher Wasservogel. Er erreicht eine Flügelspannweite von etwa 80 cm. Wie alle Lappentaucher hat er statt Schwimmhäuten kräftige Lappen an den Zehen, die ihn zum geschickten Taucher machen. Vor allem im Prachtkleid sind Rothalstaucher leicht zu erkennen. Ganz wie der Name vermuten lässt, tragen sie Hals und Rücken in einem kräftigen Kupferrot, im Kontrast dazu strahlen die Wangen gräulich-weiß. Der obere Körper ist schwarz bis braun, auf den Flügeln trägt der Rothalstaucher eine hellbraune Linie. Der dunkle Schnabel weist einen kräftig gelben „Mundwinkel“ auf. Eine schwarze Kopfkappe und der schwarze Schwanz runden das Bild ab.

Vorkommen

In einem Gebiet von Mitteleuropa bis Westsibirien ist der Rothalstaucher zu finden, teilweise auch in Nordamerika. Der europäische Bestand liegt derzeit bei etwa 40.000 Tieren. Entsprechend ihrer Liebe zum Wasser leben Rothalstaucher an flachen Seen oder Teichen, die sich sowohl in freiem Gelände als auch in Wäldern befinden können. Hauptsache, es gibt viel Röhricht als Tarnung und genug Wasserpflanzen, aus denen Nester gebaut werden können.

Vogelbeobachtungs-Tipps

In Deutschland ist der Rothalstaucher vor allem im Nordosten zu finden, aber auch in Rheinland-Pfalz zeigt er sich. Haltet an beschaulichen Gewässern nach ihm Ausschau und wagt auch mal einen Blick ins Schilf. Rothalstaucher siedeln sich oft in der Nähe von Blässhühnern oder Enten an, dieser Kombiantion werdet ihr also häufig begegnen. So geschickt sie übrigens unter Wasser sind, so unbeholfen tapsen Rothalstaucher am Rand umher und nehmen auch ausschließlich auf dem Wasser Anlauf, um abzuheben. An Land würde ihnen das nicht gelingen.

Übrigens solltet ihr euch nicht irritieren lassen, wenn plötzlich eine Art Pferdewiehern vom Wasser herüberschallt. Das ist der Balzruf der Rothalstaucher! Sie lassen ihre Stimmen während der Paarungszeit Tag und Nacht erklingen, manchmal auch im Duett.

Ebenfalls ein charakteristisches Balzritual ist die so genannte Pinguin-Pose, bei der die Rothalstaucher ihren Vorderkörper weit aus dem Wasser stemmen und dabei heftig mit den Füßen treten.

Außerdem typisch für Rothalstaucher, die auf Paarung aus sind: sie präsentieren dem potenziellen Partner ihr Material für den Nestbau, indem sie Wasserpflanzen mit sich im Schnabel herumtragen. Reicht das noch nicht, machen sie mit heftigem Kopfschütteln und verschiedenen Balztänzen auf sich aufmerksam.

Haben sich zwei Rothalstaucher gefunden, brüten sie meist für sich und bilden keine großen Kolonien. Das Nest wird aus möglichst stabilem Pflanzenmaterial gebaut und schwimmt am Rande von See oder Teich auf der Wasseroberfläche. Das Weibchen ist Perfektionistin und lässt während der Brut keinen Tag vergehen, ohne dass das Nest weiter ausgebessert wird. Sind die Küken geschlüpft, kümmern sich die Altvögel gemeinsam um sie.

 

Foto: Kurt Bauschardt (Lizenz: CC BY-SA 2.0 – Bildausschnitt vom Original geändert) / flickr.com

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