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Allgemein Vogelwelt

Die Dickschnabellumme – Kälteliebende Energieschleuder

Die Dickschnabellumme – Kälteliebende Energieschleuder

Im hohen Norden ist die Dickschnabellumme zu Hause, eine exzellente Taucherin und Fischfängerin. An Land und in der Luft ist sie deutlich schwerfälliger unterwegs: Sie verbraucht für ihre Flugstrecken sehr viel Energie, und watschelt ähnlich wie ein Pinguin.

Aussehen

Dickschnabellummen haben ein eher unscheinbares Aussehen mit einer farblichen Zweiteilung. Kopf, Rücken und Schwanz sind schwarz, womit sich klar von der weißen Brust und dem weißen Bauchbereich abheben. Äußerlich ähneln sie ihren nahen Verwandten, den Trottellummen, stark. Jedoch liegt ein Unterschied zwischen den beiden Tieren bei ihren Schnäbeln. Der Schnabel der Dickschnabellumme ist kürzer und kräftiger. Außerdem ziert ihn ein dünner weißer Streifen, der von der Wurzel bis zur Spitze verläuft.

Vorkommen

Dickschnabellummen fühlen sich in den kalten polaren und subpolaren Regionen des Nordens wohl. Vor allem in der Arktis sind sie eine häufig vorkommende Seevogelarten, vereinzelt findet man sie in Norwegen, Island und Grönland. In Spitzbergen lassen sich neben der Dickschnabellumme auch zahlreiche andere Vogelarten beobachten.

Verhalten und Wissenswertes

Im Vergleich zu anderen Vögeln haben Dickschnabellummen einen extrem hohen Energieverbrauch beim Fliegen. Das liegt vor allem an ihrem hohen Gewicht und den eher kurzen Flügeln. Trotzdem legen einige Tiere 1000 km zurück, um zu den Winterquartieren zu kommen.

Der Seevogel ernährt sich vorrangig von Fischen, Weichtieren, Krebstieren und Meereswürmern. Diese Nahrung suchen sich Dickschnabellummen in den Tiefen der Meere. Denn sie können bis zu 150 Meter tief tauchen und 4 Minuten unter Wasser bleiben. Auf der Suche nach Futter entfernen sie sich teilweise bis zu 100 km weit von den heimischen Brutfelsen auf das offene Meer.

Zur Brutzeit bilden Dickschnabellummen dichte Kolonien von an manchen Stellen Millionen von Tieren. Dabei reicht ihnen ein halber Meter Platz, um zu brüten. Ihre Eier legen sie auf den nackten Fels an steilen Klippen in kleine Felsvorsprünge ab. So schützen sie den Nachwuchs vor Räubern wie Polarfüchsen und Bären. Im Juni beginnt die Brut eines einzelnen Eis, und nach etwa einem Monat schlüpft das kleine Küken. Doch schon nach einem weiteren Monat verlassen die noch flugunfähigen Jungen die Felsen, und stürzen sich wagemutig mit dem sogenannten „Lummensprung“ in die Tiefe des Meeres hinab.

 

Bild: Smudge 9000 (Lizenz CC BY-SA 2.0)

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