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Allgemein Vogelwelt

Felsenkleiber – Gut getarnter Baumeister

Felsenkleiber – Gut getarnter Baumeister

Aussehen 

Der Felsenkleiber ist ein wenig größer als unser mitteleuropäischer Kleiber. Die Gefieder ähneln sich: blaugraue Oberseite, beige Flanken, ein heller Bauch und ein deutlicher, schwarzer Augenstreif. Der Felsenkleiber ist allerdings insgesamt etwas blasser gefärbt und hat einen deutlich längeren Schnabel. Das blasse Gefieder bietet ihm eine fabelhafte Tarnung und lässt ihn optisch in seinem felsigen Lebensraum „verschwinden“. 

Vorkommen 

Der Lebensraum des Felsenkleibers erstreckt sich von Südosteuropa über Kleinasien bis in den Iran. Typische Verbreitungsgebiete sind die südliche Türkei, Syrien, Armenien und der Norden Israels. 

Während unsere heimischen Kleiber stets an Baumstämmen zu finden sind, lieben Felsenkleiber – wer hätte es erraten – Felsen. Das felsige Gestein in höheren Lagen bevölkern sie am liebsten, man findet sie aber auch in Küstenklippen, zum Beispiel am Mittelmeer. In Griechenland zeigen die Vögel eine große Vorliebe für antike Bauwerke und archäologische Stätten, wo sie sich auch nicht besonders von menschlichen Besuchern stören lassen. 

Verhalten und Wissenswertes 

Genau wie ihre mitteleuropäischen Verwandten sind Felsenkleiber hervorragende Baumeister. Für den Nestbau suchen sie sich gut versteckte Felsnischen und -spalten aus. Dort entsteht dann aus unzähligen Lehmkügelchen ein topfförmiges Nest mit einer kleinen Zugangsröhre. Die Vögel achten penibel darauf, dass nur sie selbst durch das Loch passen, um Fressfeinde abzuwehren. Innen polstern sie ihre Lehmbauten mit Haaren, Federn und anderen weichen Materialien aus. Sind die Nester fertig, trocknen sie zu Mörtel und werden extrem hart. Es wurden schon Jahrzehnte alte Nester in sehr gutem Zustand gefunden. Wo bereits Höhlen in Felsen oder Wänden vorhanden sind, bessert der Felsenkleiber sie mit Lehm aus.

Im Frühsommer legt das Weibchen vier bis 10 Eier und bebrütet sie etwa drei Wochen lang. Die Jungvögel fliegen nach einem knappen Monat aus und bekommen danach noch eine Weile Futter von den Eltern.

Auch seine Nahrung findet der Felsenkleiber in Spalten und Nischen. Es sind vor allem Insekten und Spinnen, die er dort mit seinem langen Schnabel herausangelt. Im Herbst stehen auch Früchte und Sämereien auf seinem Speiseplan. 

Vor allem der Gesang der Männchen ist ab März nicht mehr zu überhören. Sie geben eine Reihe kurzer, abfallender Pfeiftöne von sich. 

Foto: Vince Smith ( CC BY 2.0 )

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