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Vogelwelt

Raufußbussard – Zeigt her eure Füße

Raufußbussard – Zeigt her eure Füße

 

Der Raufußbussard gehört zu den schönsten Greifvögeln. Seine Heimat ist am Nordpolarkreis, wo weder Wühlmaus noch Lemming vor seinen scharfen Augen sicher sind.

Aussehen

Es gibt vier Unterarten des Raufußbussards, die sich allerdings nicht besonders stark voneinander unterscheiden. Für die Nominatform halten wir fest, dass die Grundfarbe des Gefieders ein zimtiges Braun ist. Es kann aber auch mehr in Richtung Grau oder weiß gefärbt sein. Auch die Unterseite ist braun und grau schattiert, allerdings ist der Bauchbereich fast immer schwarz und hebt sich vom helleren Rest ab. Das ist im Flug natürlich besonders gut zu sehen. Kopf und Nacken sind hellgrau oder fast weiß, der Halsbereich kann braun getupft sein. An dem auffällig runden Kopf wirkt der gebogene Schnabel eher klein.

Foto: https://pixabay.com/photo-532005/

Mit einer Flügelspannweite von 120-150 cm ist der Raufußbussard etwas größer als der Mäusebussard, mit dem er dennoch oft verwechselt wird. Wichtiges Unterscheidungsmerkmal: die Beine des Mäusebussards sind nicht befiedert, die des Raufußbussards umso mehr (daher hat er auch seinen Namen).

Vorkommen

Die schönen Vögel brüten rund um den nördlichen Polarkreis, zum Gebiet gehören Norwegen, Schweden, Nordfinnland, Sibirien und Kamtschatka. Im Norden wird das Brutgebiet von der Küste des Eismeeres begrenzt.

Für den Winter begeben sich Raufußbussarde in etwas südlichere Regionen und können dann auch in Deutschland angetroffen werden. 1988 wurde sogar eine Brut in Niedersachsen nachgewiesen, solche „übersommernden“ Vögel sind aber sehr selten. Manchmal, wenn die Nahrungssituation im Brutgebiet gut ist, tauchen die Bussarde auch in weniger nördlichen Bundesländern wie Hessen auf.

In kargen Tundra-Landschaften fühlt sich der Raufußbussard am wohlsten. Je weniger Bäume und Sträucher, desto besser, denn so hat er eine tolle Rundumsicht. Auch Küstengebiete, Moore, Baumtundra und weite Grünflächen sind geeignete Habitate für die Greifvögel, solange es dort auch genug Nahrung gibt.

Vogelbeobachtungs-Tipps

Mit Wühlmäusen und Lemmingen kann man einen Raufußbussard eigentlich immer verlocken. Sind aber nicht genug dieser kleinen Säugetiere zu finden, weicht er auf Vögel wie Moorschneehühner und seltener auch Rebhühner aus.

Raufußbussarde jagen meist per Ansitzjagd, das heißt, sie erspähen von einem erhöhten Platz ein Beutetier, fliegen sehr tief darauf zu und schlagen es mit Krallen und Schnabel am Boden.

Einige Vögel kommen schon als lockeres Paar in die Brutgebiete, doch die meisten beginnen erst dort mit der Balz. Dabei vollführt das Männchen eindrucksvolle Flugmanöver und stößt laute Rufe aus.

Je nach dem, wo ein Raufußbussardpaar zu Hause ist, sucht es sich einen passenden Neststandort aus. Sehr gern werden Felsvorsprünge und –inseln genutzt, aber auch Klippen und Bäume kommen infrage. Häufig läuft es allerdings auf ein Bodennest hinaus, da die offene Tundra nicht viele andere Möglichkeiten bietet. Nach dem Schlüpfen sind die Jungen noch recht lang von ihren Eltern abhängig. Nach einem Monat können sie Beutetiere selbst zerkleinern, etwas später starten sie die ersten Flugversuche.

 

Foto: Einar Fredriksen (Lizenz: CC BY-SA 2.0)

 

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