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Vogelwelt

Rosenmöwe – Tundrabewohnerin in Rosé

Rosenmöwe – Tundrabewohnerin in Rosé

Mit ihrem leicht rosa Gefieder und den arktischen Brutgebieten unterscheidet sie sich von ihren Artgenossen: die Rosenmöwe.

Aussehen

Die Rosenmöwe wird etwa 30 Zentimeter groß und ist damit etwas größer als die Zwergmöwe, mit der sie manchmal verwechselt werden kann. Sie hat jedoch auch längere, spitzere Flügel und einen keilförmigen Schwanz, der für Möwen eher untypisch ist. Überhaupt ist ihre Körperform eine besondere: Der Rücken fällt stark ab und der Kopf ist sehr rund. Sie hat einen dünnen und sehr kurzen Schnabel, der zu jeder Jahreszeit schwarz gefärbt ist.

Das Gefieder der Rosenmöwe ist im Prachtkleid größtenteils weiß; am Kopf finden wir ein dünnes, schwarzes Halsband. Das Brustgefieder trägt einen zarten Rosaton und die Flügel sind hellgrau. Das Schlichtkleid ist größtenteils identisch, allerdings fehlt das schwarze Halsband. Stattdessen ist der Nacken verwaschen grau und sowohl vor als auch hinter dem Auge befindet sich ein schwarzer Fleck.

Vorkommen

Das hauptsächliche Verbreitungsgebiet der Rosenmöwe umfasst die Tundra von Sibirien, Norwegen, Kanada und Teilen Grönlands. Da sie immer unterhalb der Packeisgrenze unterwegs sind, kommen sie im Winter auch in Island und Schottland vor. In Nordchina, Japan, den USA und Mitteleuropa tauchen sie eher selten auf.

Während der Brutzeit halten sich unsere Vögel der Woche in der arktischen Tundra und in lockeren Waldgebieten auf. Die Brutplätze sind meist in der Nähe von Wasser zu finden. Sie können auf kleinen Inseln in Gewässern sowie an Flüssen oder in Flussdeltas liegen.

Verhalten und Wissenswertes

Rosenmöwen sind oft in Gruppen unterwegs. Wichtige Aufgaben wie das Brutgeschäft und die Nahrungssuche erledigen sie meist gemeinsam. Auf ihrem Speisezettel stehen vor allem Krabben, Insekten und Fische. Sie erbeuten die Leckerbissen, indem sie scharenweise knapp über der Wasseroberfläche fliegen und blitzartig herabstoßen.

Die Nester bestehen aus Gräsern, Blättern und anderen Naturmaterialien. Im Mai legt ein Weibchen bis zu drei olivfarben und braun getupfte Eier. Die meisten Jungen schlüpfen Ende Juni, bei der Population in Kanada ist es erst im Juli soweit. Die Jungvögel bleiben zunächst im Nest und bekommen Fische und Insekten von ihren Eltern. Nach 20 Tagen wagen sie dann die ersten Schritte in die Umgebung. Rosenmöwen werden nach zwei Lebensjahren geschlechtsreif.

Gefährdet ist die Rosenmöwe zum Beispiel durch den klimawandelbedingten Rückgang des Packeises. Wie genau das Schwinden des Eises mit dem niedrigen Bruterfolg der Vögel zusammenhängt, muss noch näher erforscht werden. Auch Störungen in den kanadischen Brutgebieten und die Bejagung in Alaska stellen Bedrohungen dar.

Foto: Always a birder! (Lizenz: CC BY 2.0)

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