Der Stieglitz – wegen seiner Vorliebe für Disteln oft auch Distelfink genannt – ist ein etwa spatzengroßer Singvogel. Seine vielen bunten Farbtupfer machten ihn früher zu einem beliebten Ziervogel und Inspiration für Gedichte und Sagen. Der Stieglitz gehört zu den häufigsten Gartenvögeln Deutschlands.
Aussehen
So bunt wie der Stieglitz ist kaum ein Vogel unserer Breiten. Wie bei vielen Finkenarten ist seine „Grundfarbe“ auf Rücken und Bauch bräunlich. Aber sein Kopf ist schwarz-weiß-rot, Schwanz und Flügel sind schwarz mit weißen Tupfern und besonders auffällig ist die breite, gelbe Binde auf den Flügeln. Diese Farbenvielfalt zusammen mit dem spitzen, elfenbeinfarbenen Schnabel machen den Stieglitz zu einem unverwechselbaren Vogel.
Vorkommen
Der Stieglitz ist in ganz Mittel- und Westeuropa verbreitet, kommt aber auch in West- und Zentralasien sowie in Nordafrika vor. In Deutschland ist der Stieglitz ein Standvogel, ihm genügen die hiesigen winterlichen Verhältnisse also zum Überleben. Sein Lebensraum ist äußerst vielfältig, weil er fast überall Nahrung und Brutplätze findet, solange Bäume und Sträucher in der Nähe sind.
Vogelbeobachtungstipps
Besonders häufig findet man den Stieglitz in Gärten, Parks und lichten Wäldern. Er ist jedoch auch auf Feldern, an Flussufern und an Wegrändern zu beobachten, überall dort, wo er seine bevorzugte pflanzliche Nahrung – Disteln! – findet. Bei einem sonntäglichen Spaziergang durch die Natur oder einem Tag im Schrebergarten treffen Sie also am ehesten auf einen Distelfink. Zu erkennen ist der Stieglitz neben seinem auffälligen Federkleid an seinem charakteristischen Ruf: Das hohe, zwitschernde „didelit“ oder „stiglit“ bescherte ihm immerhin seinen Namen.
Foto: © mbd – pixelio.de