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Naturwelt

Bäume bestimmen – die wichtigsten Kennzeichen

Bäume bestimmen – die wichtigsten Kennzeichen

Ob Laub- oder Nadelbäume: Zu jeder Jahreszeit lassen sie sich eindeutig bestimmen. Durch Farbe, Form und Größe der Blätter oder Nadeln machen sie sich selbst für Laien erkennbar.

Gerade erwachen die meisten Bäume aus ihrem Winterschlaf – alles sprießt und grünt. Stehen die Bäume im Sommer in ihrer vollen Pracht, ist es besonders leicht, ihre Art auszumachen. Größe, Farbe und Form der Blätter sowie die Früchte geben darüber am besten Aufschluss. Im Winter ist die Bestimmung zwar nicht ganz so einfach, aber auch hier enthalten bestimmte Merkmale die nötigen Informationen.

Blätter und Früchte als Schlüssel

Bei Laubbäumen variiert die Größe der Blätter deutlich: Von kleinen, wenige Zentimeter großen Blättern (Zitterpappel, Kuchenbaum) bis hin zu großen Blättern, die mit über 20 Zentimetern die Kronen von Trompeten- oder Blauglockenbaum zieren. Zwar ist die Farbe der Blätter in aller Regel grün, es treten aber Abstufungen von hell- bis dunkelgrün auf. Die Blattunterseite, die häufig einen anderen Farbton aufweist, kann für die Bestimmung nützlich sein. Bei einigen Arten kommen rotblättrige Sorten wie bei Ahorn oder Buche vor. Das auffälligste und damit für das Identifizieren von Bäumen hilfreichste Merkmal ist die Blattform. Von rund über herzförmig bis lanzettlich variieren diese. Zu unterscheiden sind einfache (Ahorn) und zusammengesetzte Blätter (Walnuss), die gegenständig oder wechselständig am Stiel befestigt sind. Besonders charakteristisch ist der Rand der Blätter: Je nach Art zeigt sich dieser glattrandig, gekerbt, gesägt, gezähnt, gebuchtet, gewellt oder gelappt.

Ein weiteres Kriterium stellen die Früchte der Laubhölzer dar. Bei einigen Bäumen lassen sie sich gut erkennen (Baumhasel, Birke) und vereinfachen dadurch eine genaue Unterscheidung. In anderen Fällen ähneln sie sich derart, dass die einzelnen Arten nicht leicht voneinander abzugrenzen sind (Linden, Ahorne).

Trotz Winterkleid identifizieren

Verliert der Baum im Winter sein Laubkleid, gestaltet sich eine genaue Zuordnung für den Laien schwieriger. Was bleibt, sind die Form des Baumes (Habitus) mit seiner Krone, den Ästen und Zweigen, die Rinde am Stamm und den Zweigen sowie die Knospen. Aus der Ferne lässt sich der Baum mit einem geübten Auge anhand des Habitus‘ erkennen. Kriterien sind hierbei Höhe und Kronenform. Aus der Nähe sind Rinde und Knospen verlässliche Merkmale. Einige Rinden sind leicht zu unterscheiden (Platane), andere ähneln sich stark. Die Knospen geben im Winter besonders gut Aufschluss: Sie sind gegen- oder wechselständig und einzeln oder gehäuft angeordnet; auch in Form (rund bis spitz) und Farbe differieren sie.

Nadeln und Zapfen erkennen

Im Gegensatz zu den Laubbäumen sind die meisten Nadelhölzer (Koniferen) immergrün – auch im Winter tragen die Bäume Nadeln. Um die Koniferen eindeutig zu bestimmen, bieten sich Länge, Farbe und Anordnung der Nadeln sowie die Zapfen an. Je nach Art genauso wie innerhalb einer Art (Kiefern) unterscheidet sich die Länge der Nadeln erheblich. Auch die Farbe weist zahlreiche Variationen von grau (Grautanne) über grün bis hin zu blau (Blaufichte) auf. Die Nadeln können einzeln am Zweig angeordnet sein (Fichte, Tanne), gebündelt von einer Basis ausgehen (Lärche, Kiefer) oder schuppenförmig abgehen (Lebensbäume, Scheinzypressen).

Neben den Nadeln verraten die Zapfen je nach Länge und Anordnung, um welche Nadelholzart es sich handelt. Die Zapfen der Tanne stehen beispielsweise senkrecht nach oben, wohingegen die der Fichte nach unten hängen. Lebensbäume und Scheinzypressen weisen kugelige Zapfen auf. Auch die der Lärche sind rundlich.

Bestimmen leicht gemacht

Um die Pflanze für eine eindeutige Bestimmung zu konservieren, bietet es sich an, ein Herbarium anzulegen. Hierbei wird die Pflanze mit den wichtigsten Merkmalen (Blätter, Blüten, Früchte) solange gepresst, bis ihr alle Feuchtigkeit entzogen ist. Diese Vorgehensweise bietet sich vor allem für Laubgewächse an. Sie findet in modifizierter Form in wissenschaftlichen und museologischen Kontexten Anwendung. Ein hilfreiches Online-Tool, um Bäume nach verschiedenen Merkmalen geordnet zu identifizieren, findet sich unter baumkunde.de.

Foto: © johnnyb / pixelio.de

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