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Geflügelte Worte: Redewendungen über Vögel

Geflügelte Worte: Redewendungen über Vögel

Warum wir „einen Vogel haben“ und was Spatzen, Krähen und Hähne mit unserer Alltagssprache zu tun haben: In diesem Artikel erklären wir bekannte Redewendungen mit Vogelbezug.

Wie entstehen Redewendungen?

Redewendungen entstehen meist aus Erfahrungen und Beobachtungen, die Menschen in ihrem Alltag machen. Die Natur bietet viele Bilder und Metaphern, die leicht verständlich und einprägsam zugleich sind. So helfen die Verhaltensweisen der Vögel dabei, Sachverhalte oder menschliche Charaktereigenschaften bildhaft sprachlich auszudrücken

Warum Vögel so oft in Redewendungen vorkommen

Vögel sind in vielen Kulturen und Sprachen wichtige Symbole. Sie haben eine starke Bedeutung in der menschlichen Vorstellungskraft – In der deutschen Sprache finden sich deshalb zahlreiche Redewendungen mit Vogelbezug, die verschiedene Eigenschaften und Lebensweisen der Tiere widerspiegeln. Vögel werden beispielsweise oft mit Freiheit assoziiert, da sie fliegen können. Gleichzeitig stehen sie aber auch für Wachsamkeit, da viele Vogelarten aufmerksam ihre Umgebung beobachten und schnell auf Veränderungen reagieren. Manche Vögel sind auch für ihre List oder ihre soziale Intelligenz bekannt, was sich ebenfalls in der Sprache niederschlägt.

Redewendungen mit Vogelbezug einfach erklärt

Im Folgenden werfen wir einen Blick auf besonders bekannte Redewendungen mit Vogelbezug. Zu jeder Wendung gibt es eine kurze Erklärung ihrer Bedeutung sowie Hinweise auf ihre mögliche Herkunft:

  • Einen Vogel haben
    Bedeutung: Verrückt sein, nicht ganz bei Verstand sein
    Herkunft: Möglicherweise geht die Redewendung darauf zurück, dass jemand „einen Vogel im Kopf“ hat – also Gedanken, die nicht ganz normal erscheinen.
  • Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach
    Bedeutung: Lieber etwas Kleines, Sicheres als etwas Großes, Unsicheres
    Herkunft: Spatzen sind kleine Vögel, die sich leicht einfangen lassen, im Gegensatz zu einer schwer erreichbaren Taube auf dem Dach.
  • Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus
    Bedeutung: Gleichgesinnte halten zusammen und kritisieren sich nicht
    Herkunft: Krähen sind sehr soziale Tiere, die innerhalb ihrer Gruppe loyal sind, selbst wenn Unrecht geschieht.
  • Frei wie ein Vogel
    Bedeutung: Ungebunden und unabhängig sein
    Herkunft: Die Fähigkeit der Vögel zu fliegen wird seit jeher mit Freiheit und Unabhängigkeit verbunden.
  • Ins gemachte Nest setzen
    Bedeutung: Eine bereits vorbereitete, bequeme Situation für sich nutzen
    Herkunft: Vögel bauen ihre Nester sorgfältig. Wer sich einfach hineinsetzt, zieht einen Vorteil aus der Arbeit anderer.
  • Danach kräht kein Hahn mehr
    Bedeutung: Etwas ist vorbei, vergessen oder niemand ist mehr interessiert
    Herkunft: Der Hahn kündigt mit seinem Krähen den Morgen an. Was danach geschieht, ist für ihn ohne Bedeutung.

Redewendungen über Vögel zeigen, wie stark Naturbeobachtungen unsere Sprache geprägt haben. Ob Spatz, Krähe oder Hahn – hinter jeder dieser Ausdrücke steckt ein Stück Lebensweisheit, oft mit einem Augenzwinkern. Wer genau hinhört, entdeckt im Alltag überraschend viele geflügelte Worte.

Titelfoto: iStock.com/Dmitry Potashkin