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Allgemein Vogelwelt

Der Turmfalke: Ein Vogel mit vielen Namen

Der Turmfalke: Ein Vogel mit vielen Namen

Eine beliebte Vogelart bei Vogelbeobachtungs-Neulingen ist der Turmfalke, da er recht einfach zu bestimmen ist. Zudem nistet der Turmfalke, der auch unter den Namen Rüttelfalke, Mauerfalke, Kirchfalke oder auch Taubensperber bekannt ist, immer wieder in den Städten und ist durch seine große Anpassungsfähigkeit einer der häufigsten Greifvögel Mitteleuropas.

Aussehen

Turmfalken weisen einen starken Geschlechtsdimorphismus auf, was es leicht macht, die männlichen und weiblichen Vögel zu unterscheiden. Turmfalken-Weibchen sind deutlich dunkler gefiedert als die männlichen Tiere. Sie tragen ein einheitliches rot-braunes Gefieder, ihre Partner wiederum zeigen auf dem Rücken kleine schwarze Flecken. Eindeutig ist auch die Kopfbefiederung: Weibchen haben einen rot-braunen Kopf, während die Federn vom männlichen Turmfalken grau-blau gefärbt sind. Dieser Unterschied ist auch an den Schwanzfedern erkennbar. Im Flug sieht man die Unterseite der Falken, die von beiger bis weißer Farbe ist und eine leichte Zeichnung aufweisen kann.
Die weiblichen Vögel sind außerdem etwas schwerer als das andere Geschlecht. Turmfalken gehören mit ihren rund 35 cm Körperlänge zu den kleineren Greifvögeln. Durch die abgerundeten Flügel- und Schwanzfedern wirken sie noch zierlicher.

Vorkommen

Turmfalken können als Stand- aber auch als Zugvögel vertreten sein, weshalb sie mit etwas Glück im ganzen Jahr beobachtet werden können. In Mitteleuropa ist der Greifvogel weit verbreitet, doch auch in Asien und Afrika kommen Unterarten vor. Da der Turmfalke für seine Jagd nach Wühlmäusen eine freie Fläche benötigt, ist er häufig in Parks und auf Feldern am Waldrand beim Rüttelflug zu finden. Doch auch in bergigen Höhenlagen zieht er seine Kreise. Als Kulturfolger treibt es ihn zunehmend in die Städte, wo er gute Plätze zum Brüten findet.

Verhalten und Wissenswertes

Vogelbeobachter können den Turmfalken schon aus der Entfernung eindeutig erkennen: Sein charakteristischer Rüttelflug, der ihm seinen Nebennamen Rüttelfalke einbrachte, sowie sein Ruf, der einem „kikikiki“ ähnelt, erleichtern die Vogelbestimmung. Doch auch als Ansitzjäger erspäht der Vogel seine Beute. Die Spitzengeschwindigkeit des kleinen Greifvogels liegt bei 60 km/h. Auf dem Speiseplan stehen vor allem kleine Säugetiere wie beispielsweise Mäuse. Aber auch Insekten, Eidechsen, Maulwürfe, Regenwürmer oder kleine Singvögel können im Schnabel landen.
Als Nistplatz verwenden Turmfalken hohe Gebäude, Bäume, Strommasten und Türme. Hat ein Pärchen einen geeigneten Ort für die Jungenaufzucht gefunden, nutzen sie diesen häufig über mehrere Jahre lang. Im April legt das Weibchen 3 bis sechs Eier ab, aus denen nach etwa einem Monat die flauschigen Jungen schlüpfen. Sie bleiben noch weitere acht Wochen im Nest und brauchen jeden Tag viel Futter, um zu einer flugfähigen Größe heranzuwachsen.

Foto: © silvioheidler – Fotolia.com

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