Close

Allgemein Naturwelt Reisen Vogelwelt

Vogelbeobachtung in Deutschland: Unterwegs in Sachsen-Anhalt

Vogelbeobachtung in Deutschland: Unterwegs in Sachsen-Anhalt

Mitten in Deutschland halten wir auf unserer Vogelbeobachtungstour in einem Bundesland, das für Zugvögel eine besondere Relevanz hat: Sachsen-Anhalt. In den 266 verschiedenen FFH-Gebieten (Fauna-Flora-Habitat-Gebieten) sowie in 32 Vogelschutzgebieten haben über 200 Brutvogelarten ein Zuhause gefunden. An welchen Orten sich eine Vogelbeobachtung besonders lohnt, erfahrt ihr auf diesem Blog.

Der Naturpark Drömling

Direkt an der Grenze zu Niedersachsen liegt der Naturpark Drömling. Das ehemalige Sumpfgebiet wurde entwässert und kultiviert, sodass das Niedermoor heute vom künstlich angelegten Mittellandkanal durchquert wird. An den zahlreichen kleinen Tümpeln, Teichen und Seen leben die meisten Störche westlich der Elbe. Zu den Zugzeiten sammeln sich Kraniche und Wildgänse an den Wasserstellen, um die Energiereserven aufzutanken. Außerdem finden verschiedene Brutvögel in den flachen Weiden und Wiesen einen geeigneten Standort für ihr Nest, darunter der Schlagschwirl, der Ortolan und die Sperbergrasmücke. Mehr über den Naturpark lest ihr auf unserem Beitrag zum Drömling.

Die Seeländereien bei Frose

Im Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt nahe des Ortsteils Frose liegt ein 75 Hektar großes Feuchtgebiet, das einen wichtigen Nahrungs- und Rastplatz für Vögel darstellt. Die Seeländereien bei Frose bilden sich aus Flachwasserseen, Kleingewässern sowie Schilf- und Röhrichtflächen. Hier leben seltene Vogelarten wie die Rohrammer, die Beutelmeise, der Schilfrohrsänger oder die Krick– und die Moorente. Außerdem könnt ihr zahlreiche andere Schilfbewohner mit etwas Geduld und einem guten Auge beobachten. Eine Übersicht aller Arten, die im Feuchtgebiet zu Hause sind, findet ihr auf birding-germany.de.

Der Salziger See

Der Salzige See, der als eine der größten Binnensalzstellen Mitteleuropas bekannt ist, liegt im Süd-Osten der Sachsen-Anhaltinischen Stadt Eisleben. In den Uferbereichen brüten über 120 verschiedene Vogelarten, darunter die Feldlerche, der Rohrschwirl, das Blaukehlchen und die Bartmeise. Außerdem könnt ihr eine große Graureiherkolonie entdecken. In der kalten Jahreszeit überwintern verschiedene Säger- und Entenarten sowie nordische Wildgänse auf dem Gewässer. Welche Vögel ihr außerdem entdecken könnt, erfahrt ihr auf unserem Blog zur Landschaft Salziger See.

Der Nationalpark Harz

Wenn ihr im Nationalpark Harz unterwegs seid, solltet ihr die Augen nach bedrohten Vogelarten aufhalten, die in den Fichten- und Buchenwäldern leben. Denn hier könnt unter anderem Ringdrosseln, Haubenmeisen, Erlenzeisige und Waldbaumläufer sehen und hören. Wer euch auf dem Brocken über den Weg fliegen könnte, haben wir in unserem Beitrag zur Vogelbeobachtung auf dem Brocken zusammengefasst.

Das Biosphärenreservat Mittelelbe

Mit dem Fahrrad könnt ihr das artenreiche Biosphärenreservat Mittelelbe erkunden, das sich zwischen Wittenberg im Osten über Dessau-Roßlau und Magdeburg bis nach Seehausen im Norden erstreckt. Im Uferbereich der Elbe sowie auf den Feldern drum herum fühlen sich Kraniche, Seeadler und Fischadler sehr wohl. Diese sowie andere Vogelarten könnt ihr zum Beispiel vom Beobachtungsturm bei Wanzer oder dem Beobachtungsturm am Kranichrastplatz bei Havelberg entdecken. Eine interaktive Karte zahlreicher Beobachtungsplätze findet ihr auf www.mittelelbe.com.

Die Brietzer Teiche

Vier große Seen und einige kleine Flachgewässer bilden zusammen das Feuchtbiotop der Brietzer Teiche. Hier, in der Nähe von Salzwedel in Sachsen-Anhalt, leben vor allem Wat- und Wasservögel. Es brüten unter anderem Rohrweihen, Bekassinen und Wasserrallen in den Uferbereichen. Außerdem könnt ihr von den Vogelwarten aus, die sich entlang des Wanderweges um die Seen herum befinden, Seeadler und verschiedene Gänsearten auf und über dem Wasser entdecken.

Bienenfresser in Merseburg

Ein echtes Highlight sind die Bienenfresser in Sachsen-Anhalt. Denn die größte Population Deutschlands lebt in einer Grube bei Merseburg. Hier, in den drei bis fünf Meter hohen Steilwänden aus Löss, können sich die Bienenfresser ihre Bruthöhlen graben und leben weitgehend ungestört. Die gefährdeten Vögel werden gut geschützt und ihre Bestandsentwicklung genau überwacht.

Auch eine Reise wert sind der Neolith-Teich und die Talsperre Kelbra. Ihr kennt weitere Orte für eine Vogelbeobachtung in Sachsen-Anhalt? Teilt sie uns gern in den Kommentaren mit!

1 Comment

  • Bienenfresser leben auch in Quedlinburg am Lehof! 🙂

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert