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Allgemein Vogelwelt

Greifvögel unterscheiden, Teil 2: Falken

Greifvögel unterscheiden, Teil 2: Falken

Hier stellen wir euch die drei häufigsten Falkenarten in Deutschland vor und geben Tipps für ihre Bestimmung. 

Turmfalke 

Der Turmfalke ist der zweithäufigste Greifvogel in Deutschland (nach dem Mäusebussard) und brütet ursprünglich an Waldrändern und in Feldgehölzen. Man sieht seine Nester aber auch oft auf Kirchtürmen, Schornsteinen oder hohen Häusern. Sein wichtigstes Beutetier ist die Feldmaus. 

Turmfalken werden etwa 35 Zentimeter groß, haben lange Flügel und einen langen Schwanz. Männchen haben einen rotbraunen Rücken mit dunkler Bänderung und schwarzen Flügelspitzen. Kopf und Schwanz sind bei ihnen blaugrau. Bei den Weibchen ist das Gefieder insgesamt rotbraun mit dunkler Bänderung. Beim fliegenden Männchen fällt die helle Unterseite und das schwarze Schwanzende auf. Beide Geschlechter haben eine gelbe Wachshaut am Schnabel und gelbe Füße. Zur Brutzeit erklingt ein aufgeregtes “kikikiki”. Die Art fällt durch ihren leichten, oft rüttelnden Flug auf. Turmfalken kommen zwar noch häufig vor, haben aber in der Kulturlandschaft mit dem Rückgang von Nistplätzen und Nahrung zu kämpfen.

Baumfalke 

Der Baumfalke ist  mit 30 bis 36 Zentimetern ebenfalls ein kleinerer Falke. Auch er brütet an Waldrändern, am liebsten in alten Nestern von Elstern und Krähen. Über offenem Gelände jagt er nach großen Fluginsekten und Kleinvögeln. Mit dem recht kurzen Schwanz und den v-förmig angezogenen Flügeln erinnert er im Flug an einen riesigen Mauersegler. Dem entspricht auch sein artistischer, rasanter Flug. 

Bei dieser Art unterscheiden sich die Geschlechter äußerlich kaum. Brust und Bauch sind weiß mit dunklen Längsstreifen. Ein sehr wichtiges Merkmal sind die rostroten “Hosen”, also die Befiederung der Beine. Von den hellen Wangen hebt sich ein dunkler Bartstreif ab, der Opberkopf ist dunkelbraun, der Schnabel gelb-grau. Rücken und Flügel sind schiefergrau. 

Wanderfalke 

Beim Wanderfalken werden die Weibchen etwa 45 Zentimeter groß, die Männchen sind deutlich kleiner. Ein eher seltener Brutvogel, der seinen Horst an steilen Felswänden, in Steinbrüchen und manchmal auf Gebäuden errichtet. Er macht Jagd auf andere Vögel, zum Beispiel Tauben oder Lachmöwen. 

Der Rücken ist schiefergrau, die Unterseite weiß mit dunkler Quer(!)bänderung. Ein dunkler Bartstreif rahmt die hellen Wangen ein. Die Wachshaut an Augen und Schnabel ist gelb, ebenso wie die Füße. Sein Flug ist schnell und kraftvoll, der Ruf ist ein “kek-kek-kek”. Seine Spezialität ist der Steilstoß, ein spektakulärer Sturzflug. Wanderfalken gelten als die schnellsten Flieger in der Vogelwelt. 

 

Lest auch die anderen Beiträge dieser Reihe:

Teil 1: Weihen

Teil 3: Bussarde

Teil 4: Adler

Teil 5: Sperber und Habicht

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