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Vogelwelt

Weißbartgrasmücke – Mittelmeervogel mit Bartstreif

Weißbartgrasmücke – Mittelmeervogel mit Bartstreif

Eine Weißbartgrasmücke erkennt man zwar auch am weißen Bartstreif, doch noch auffälliger sind die bläulichen und ziegelroten Bereiche des Gefieders. Der kleine Vogel brütet am Mittelmeer.

Aussehen

Die Weißbartgrasmücke wird etwa so groß wie die Klappergrasmücke, wirkt aber insgesamt schlanker und hat einen kürzeren Schwanz. Das Federkleid ist auf der Oberseite bräunlich-grau, an der Unterseite hell. In Richtung Kopf bekommt die dunkle Färbung einen bläulichen Ton, besonders bei den Männchen. Sie haben außerdem eine rostorangene Kehle und Brust sowie einen leuchtend roten Augenring. Der weiße Bartstreif, der bei beiden Geschlechtern vorhanden ist, hebt sich daher bei den Männchen besonders gut hervor.

Die Weibchen sind insgesamt nicht so intensiv gefärbt, vor allem der Brustbereich ist bei ihnen blasser. Dadurch kann es sein, dass der weiße Bartstreif kaum ins Auge fällt. Außerdem ist ihr Augenring nicht rot, sondern weißlich.

Vorkommen

Die Weißbartgrasmücke ist ein typischer Brutvogel des Mittelmeerraumes. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von der Iberischen Halbinsel bis in den Westen der Türkei und auch in Nordafrika fehlt sie nicht. Weitere Vorkommen gibt es in Slowenien, an der Mittelmeerküste des Balkans sowie in Bulgarien und Griechenland. Als Zugvogel überwintert sie größtenteils in der afrikanischen Sahelzone. Am wohlsten fühlt sich unser Vogel der Woche in warmen, trockenen, aber trotzdem gut bewachsenen Buschlandschaften und an sonnigen Berghängen.

Verhalten und Wissenswertes

Insekten und deren Larven sowie Spinnen sind die Hauptnahrung der Weißbartgrasmücke. Im Herbst greift sie außerdem auf Beeren und Früchte zurück.

Paarung und Brut finden zwischen März und Juni statt. Das balzende Männchen hüpft unermüdlich um das Weibchen herum, zittert mit den Flügeln und präsentiert die Schwanzunterseite. Das Nest entsteht im niedrigen Buschwerk und ist ein raffiniertes Konstrukt aus Halmen und Rinde, meist von Rosmarin oder Wacholder. Die Außenseiten bekommen eine Verkleidung aus Spinnenweben und innen liegen Tierhaare und Pflanzenwolle. Die drei bis vier Eier sind auf diese Weise gut geschützt und werden etwa 12 Tage bebrütet. Dabei übernimmt das Weibchen den Hauptteil und schützt die Eier bei Bedarf mit ihren ausgebreiteten Flügeln vor Regen oder starker Sonne.

Die Jungen sind Nesthocker und werden von beiden Eltern gefüttert. Nach circa 12 Tagen können sie das Nest verlassen. Oft gibt es noch eine zweite Brut; in diesem Fall kümmert sich das Männchen um die Jungen.

Foto: Francesco Veronesi (Lizenz: CC BY-SA 2.0)

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