Wendehals – Specht mit politischem Hintergrund
Der Wendehals aus der Familie der Spechte ist vor allem dafür bekannt, dass er seinen Kopf um 180 Grad drehen kann. Dieser Eigenschaft ist auch die politische Bedeutung seines Namens geschuldet, denn als Wendehals wurden vor allem zur Zeit der Wende Personen bezeichnet, die ihre politische Gesinnung stets der wechselnden politischen Lage anpassten. Der Vogel selbst ist jedoch völlig unpolitisch, dafür aber hübsch anzusehen.
Aussehen
Der Wendehals ist ein schlanker und mit 16 bis 17 Zentimetern Größe verhältnismäßig kleiner Spechtvogel. Er hat einen für einen Specht sehr kurzen aber spitzen Schnabel und kurze hellbraune Beine. Sein Schwanz ist sehr lang, jedoch nicht so steif wie bei anderen Spechtarten. In seiner Gestalt ähnelt der Wendehals vor allem aufgrund des Schnabels eher einem Singvogel als einem Specht. Sein Gefieder ist grau-braun gemustert und erinnert stark an Baumrinde. Aufgrund dieser Musterung ist der Wendehals in der Natur sehr gut getarnt und nur für den geübten Vogelbeobachter sichtbar.
Vorkommen
Da der Wendehals seine Nahrung (hauptsächlich Insekten, beispielsweise Ameisen, Spinnen oder kleine Käfer) vorwiegend auf dem Boden sucht, benötigt er in seinem Lebensraum ausreichend offene Flächen und Wiesen. Diese Vogelart ist deshalb vorwiegend in Feldgehölzen, aber auch in Parks und Obstgärten zuhause. Im Winter sucht der Wendehals seine Nahrung in Afrika, bevor er im April oder Mai nach Deutschland zurückkommt.
Vogelbeobachtungs-Tipp
Dafür, dass er zu den Spechten gehört, ist der Wendehals ein verhältnismäßig schlechter Kletterer und bewegt sich vor allem am Boden fort. Außerdem kann er sich mit seinem kurzen Schnabel keine eigene Bruthöhle zimmern und ist deshalb auf natürliche Baumhöhlen oder auch Nistkästen angewiesen. Mit einem passenden Nistkasten können Vogelfreunde vielleicht einen Wendehals anlocken.
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