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Allgemein Vogelwelt

Vogeltränke selber bauen – Anleitung mit Bild

Vogeltränke selber bauen – Anleitung mit Bild

Im trockenen Hochsommer sind Vögel auf künstliche Wasserquellen angewiesen. Eine Vogeltränke hilft den durstigen Vögeln und ist darüber hinaus eine Zierde für jeden Garten. Kaufen kann sie jeder, aber warum nicht eine Vogeltränke selber bauen? Mit unserer anschaulichen Bauanleitung für eine Vogeltränke zum Aufhängen ist das ganz einfach.

Warum eine Vogeltränke?

Vogelbeobachter mit eigenem Garten oder Balkon können sich glücklich schätzen: Das eigene Fenster wird zur Vogelwarte. Um den Garten so vogelfreundlich wie möglich zu gestalten, dient nicht nur ein Nistkasten, auch eine Vogeltränke erfüllt diesen Zweck. Amseln, Rotschwänze und Spatzen, aber auch Blaumeisen tummeln sich im Sommer gerne im kühlen Nass. Manchmal kann der Besitzer einer Vogeltränke sogar Akrobatik beobachten, etwa wie Mauersegler im Flug trinken.

Tatsächlich bietet eine Vogeltränke Gartenvögeln nicht nur ein Planschbecken, sondern ist für sie in den trockenen Sommermonaten überlebenswichtig. Da in vielen Siedlungen natürliche Gewässer fehlen, brauchen die Vögel die künstlichen Teiche zum Durstlöschen, zur Abkühlung und zur Gefiederpflege. Außerdem helft ihr mit einer Vogeltränke nicht nur den Vögeln, sondern auch euch selbst: Wenn im Garten Wasser vorhanden ist, stehlen Vögel deutlich weniger wasserreiches Obst wie Kirschen oder Johannisbeeren.

In Gartenmärkten und im Fachhandel findet ihr eine große Auswahl an Vogeltränken aus Granit, Gusseisen oder Ton. Eigentlich tut es aber auch schon ein Blumentopf-Untersetzer oder eine ähnliche flache Schale. Für naturbelassene Gärten ideal sind selber gebaute Vogeltränken, die man genau so verspielt oder rustikal gestalten kann, wie man will.

Grundregeln für den Bau einer Vogeltränke

Umso größer die Vogeltränke, desto größer auch die trinkenden Vögel. Wenn ihr also dicke Zuchttauben aus eurem Garten fernhalten wollt, dann berücksichtigt das beim Bau der Vogeltränke. Als Richtwert ist ein Durchmesser von 30 Zentimentern sinnvoll. In der Tiefe braucht es nicht mehr als 5 Zentimeter, da die meisten Vögel nicht völlig im Wasser eintauchen. Die tiefste Stelle der Tränke sollte 10 Zentimeter nicht überschreiten. Ideal ist eine Schräge im Wasserbecken, sodass die Vögel sich langsam ins Wasser hineinbewegen können. Bei einem steil abfallenden Beckenrand solltet ihr daher Kieselsteine ins Wasser legen, oder einen hölzernen Gehsteig an den Beckenrand anlehnen.

Wichtiger als die Größe ist der Standort der Vogeltränke. Die Vogeltränke sollte so platziert werden, dass trinkende Vögel Fressfeinde wie Katzen rechtzeitig erspähen. Sonst wird die Tränke eher zur Falle als zum Erholungsort. Daher sind erhöhte Positionen für die Vogeltränke ideal, am besten auf einem Baumstumpf oder einem Stein. Am besten platziert ihr die Tränke im Halbschatten, damit das Wasser nicht zu schnell verdampft. Auch schön und geschützt ist eine Vogeltränke zum Aufhängen, gerade, wenn man einen kleinen Garten hat und der Platz am Boden für Beete und Sitzgelegenheiten reserviert ist. Eine solche Vogeltränke solltet ihr nicht zu hoch hängen, sonst wird das Austauschen des Wassers zu aufwändig.

Ganz wichtig: Das Wasser in der Vogeltränke muss täglich ausgetauscht, die Vogeltränke einmal wöchentlich gereinigt werden. Dazu reichen heißes Wasser und eine Spülbürste. Sonst besteht die Gefahr, dass sich die Vögel mit Krankheiten infizieren. Der NABU berichtet, dass jedes Jahr zahlreiche Vögel an keim-infiziertem Wasser sterben.

Materialien

  • 1 kleiner Eimer Bausand
  • 3 Weinkorken
  • Sack Beton-Fertigmischung inkl. Kübel zum Anrühren
  • optional: rotes Pigment zum Einfärben
  • 2 Meter Hanf- oder Kunststoffseil (ø 15 mm)
  • 1 Fleischerhaken zum Aufhängen
  • Mauerkelle oder Stahlspachtel
  • Kunststoffplane und Gummihandschuhe

Bauanleitung Vogeltränke

Anleitung

1. Kunststoffplane auslegen. Sand zu einem kleinen Hügel aufschichten, einen etwa 10 cm breiten Rand abflachen.

2. Die drei Korken in gleichen Abständen in den flachen Rand stecken.

3. Beton mit Wasser in einem Kübel anrühren. Optional Pigment hinzugeben.

4. Den Sandhügel mit einer 2 cm dicken Betonschicht bedecken. Die Korken dabei aussparen. Mit den Händen und einem Spachtel die Oberfläche glätten.

5. Den Beton mit Kunststoffolie abdecken und zwei Tage lang trocknen lassen.

6. Die Vogeltränke umdrehen, den Sand ausbürsten oder abspülen und die Korken vorsichtig herausziehen.

7. Das Seil in drei gleich große Stücke schneiden. Jedes Ende durch eines der Korkenlöcher ziehen und mit einem dicken Knoten befestigen. Am anderen Seilende eine Schlaufe knüpfen.

8. Die Schlaufen an einen Fleischerhaken an einem möglichst waagrechten Ast hängen.

9. Die Schale mit frischem Wasser füllen und die Vögel beim Baden beobachten.

Und wer gar keine Zeit oder keinen Platz für eine Vogeltränke hat, kann auch einfach ein Sandbad in den Hinterhof stellen.

Foto: © Klaus Steves / pixelio.de

2 Comments

  • Hallo, Habe diese Tränke nachgebaut und muss sagen, dass es überhaupt nicht funktioniert hat. Ich weiß nicht, wie diese Korken jemals wieder aus dem Beton entfernt werden können, dann ist sie von innen, v.a. am Rand ziemlich uneben, sodass es für die Vögel eine Verletzungsgefahr darstellt. auch der Rand ist total unschön geworden und die Tränke ist in den angegeben Maßen richtig schwer geworden … könnte Probleme beim Aufhängen geben. Zusätzlich ist Beton wasserdurchlässig … wie ist das hier zu lösen? Wäre es möglich mir zu berichten, wie ich v.a. die Korken wieder heraus bekomme? Wäre sehr dankbar über eine schnelle Rückmeldung

    • Hallo Janina Armbrust,

      danke für deine Nachricht! Schade, dass der Plan nicht auf Anhieb geklappt hat.

      Falls die Korken nicht herauskommen wollen, könntest Du sie im schlimmsten Fall auch mit einem Akkubohrer/Bohrmaschine rausbohren.

      Wenn Du Sorge hast, dass spitze Kanten an der Oberfläche eine Gefahr für die Vögel sein könnten, kannst du versuchen die Kanten mit Sandpapier zu glätten.

      Da wir keine absoluten Handwerkprofis sind, würde ich dir empfehlen, im Baumarkt mal nachzuhaken, ob der Beton, den du verwendet hattest wasserdicht ist bzw. ob man evtl. mit einem Lack oder anderer Beschichtung dem Versickern des Wassers entgegenwirken kann.

      Ich hoffe, das hilft Dir! Wenn du fertig bist, schick uns gerne mal ein Bild von Deiner Arbeit.

      Beste Grüße,
      Christian Kolbe

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