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Vogel der Woche Vogelwelt

Mauersegler – Fliegender Tausendsassa

Mauersegler – Fliegender Tausendsassa
Name Mauersegler (apus apus)
Größe 16 – 17 cm
Verbreitung Europa, Afrika, teile Asien
Lebensraum Siedlungen und Felsen
Brutzeit Mitte Mai bis Ende Juli
Nahrung Insekten und Spinnen

Der Mauersegler: ein bemerkenswerter Vogel, der seine Brutplätze jedes Jahr aufs Neue aufsucht. Mit einer beachtlichen Fluggeschwindigkeit verbringt er den Großteil seines Lebens in der Luft. In diesem Artikel erfahrt ihr mehr zu seinen speziellen Eigenschaften und warum die Art besonderem Schutz bedarf.

Aussehen

Mauersegler haben eine beeindruckende Flügelspannweite von nahezu 40 Zentimetern, ihre tatsächliche Körpergröße entspricht jedoch nur etwa der Hälfte. Das Gefieder wirkt aus der Entfernung fast schwarz, ist jedoch bei näherem Hinsehen von einem tiefen, satten Braun durchzogen, das in der Sonne leicht schimmert. Lediglich ein kleiner weißer Kehlfleck sticht hervor, welcher im Flug allerdings schwer sichtbar ist.

Der Kopf des Mauerseglers ist rundlich geformt und trägt einen kleinen, schwarzen Schnabel sowie große, braune Augen, die ihm ein wachsames und lebendiges Aussehen verleihen. Seine Füße sind schwärzlich und wenig entwickelt, was das Starten vom Boden oder von flachen Oberflächen erschwert. Ein weiteres auffälliges Merkmal des Mauerseglers ist sein gegabelter, recht kurzer Schwanz.

Obwohl der Mauersegler den Schwalben aus der Entfernung ähnelt, sind die Segler nicht näher mit ihnen verwandt. Ein markantes Unterscheidungsmerkmal ist jedoch sein Flug: Mit seinen langen, sichelförmigen Flügel ist der Mauersegler in einem langen Gleitflug unterwegs. 

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet des Mauerseglers erstreckt sich von Anfang Mai bis Anfang August über fast ganz Europa und Teile Asiens. In Mitteleuropa findet man seine Brutgebiete in Städten und Dörfern, besonders an mehrgeschossigen Steinbauten wie Kirchen und Wohnhäusern, unter Dächern und auch an Balkonen. Der Mauersegler fühlt sich besonders wohl in dunklen Hohlräumen, wo er Unterschlupfmöglichkeiten hat. Der Grund dafür? Ursprünglich war der Mauersegler ein Felsbrüter, weshalb er auch heute noch in Gebieten wie dem Elbsandsteingebirge zu finden ist.

Die Zugroute und Winterquartiere der Mauersegler

Außerhalb der Brutzeit Ende Juli bricht der Langstreckenzieher in Richtung Afrika südlich der Sahara auf. Im Gegensatz zu vielen anderen Zugvögeln fliegen die Mauersegler Tag und Nacht, ohne eine Rast am Boden zu machen. Außerhalb ihrer Brutzeit sind die Mauersegler ortsunabhängig und lassen sich in ihrem Winterquartier dort nieder, wo sie viel Nahrung finden.

Verhalten und Wissenswertes

Der außergewöhnliche Vogel wurde 2003 zum Vogel des Jahres des gewählt. Obwohl seine Population nicht bedroht ist, schwindet die Möglichkeit geeigneter Nistplätze durch den Bau moderner Gebäude mit glatten Fassaden.  Deswegen sind Mauersegler zunehmend auf Nistkästen angewiesen. Bei uns und auf der Seite des NABU findet ihr eine Anleitung für den Bau eines Mauersegler-Nistkastens, einen weiteren ausführlichen Ratgeber stellt die schweizerische Vogelwarte.

Nicht nur seine beeindruckenden Flugspiele mit bis zu 200 km/h in der Luft ziehen die Aufmerksamkeit vieler Beobachter auf sich, sondern auch die Tatsache, dass Mauersegler einen Großteil ihres Lebens ausschließlich in der Luft verbringen. Forscher gehen sogar davon aus, dass Mauersegler im Flug schlafen. Seine Nahrung erbeutet der Mauersegler ebenfalls in der Luft, wobei er geschickt Insekten und Spinnen fängt. Auch wenn sie nicht zu den Singvögeln gehören, stoßen Mauersegler während des Fluges schrille Rufe aus, die kennzeichnend für die Art sind. 

An die Bewegung am Boden ist der Mauersegler hingegen kaum angepasst, eidechsenartig krabbelt er auf den Fersen über den Boden. Trotzdem kann der Mauersegler – entgegen vieler Gerüchte – sehr wohl vom Boden aus starten, wenn er nur genügend Raum zur Verfügung hat. Demnach dürft ihr gefundene Mauersegler keinesfalls einfach hochwerfen. Wie bei anderen kranken Vögeln auch ist eine Untersuchung durch einen Tierarzt dringend erforderlich. Gerade junge Mauersegler, die aus dem Nest gefallen sind, brauchen eure Hilfe. Wie man ihnen hilft, sagt euch die Deutsche Gesellschaft für Mauersegler.

Wie brüten Mauersegler?

Zwischen Ende April und Anfang Mai kehren Mauersegler je nach Witterung zu ihren Brutplätzen zurück und beginnen bei gutem Wetter sofort mit der Balz. Mauersegler legen in der Regel 3 Eier in ihr Nest. Die Brut dauert etwa 37 Tage. Bei schlechtem Wetter kann sie sogar bis zu 56 Tagen andauern. Nach dem Schlüpfen bleiben die Jungvögel ungefähr 40 Tage im Nest. Für seine Brut wählt der Mauersegler häufig Dächer oder Mauerlöcher in Dörfern oder Städten, man findet ihn allerdings in Baumkuhlen in Waldgebieten. Du interessierst dich für die Themen Vogel und Natur und möchtest weitere, interessante Artikel lesen? Auf unserem Blog erwarten dich eine Vielzahl spannender Informationen rund um die Vogel- und Naturwelt.

Foto: © Hagen Görlich / pixelio.de

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