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Vogelwelt

Mauersegler – Fliegender Tausendsassa

Mauersegler – Fliegender Tausendsassa

Mauersegler verbringen fast ihr ganzes Leben in der Luft. Dort schlafen sie, jagen und paaren sich. Etwa die Hälfte des Jahres befinden sich Mauersegler im Flug, auf ihren Reisen zwischen dem Winterquartier in Afrika und dem Sommerquartier bei uns. Mehr über den Mauersegler und seine außergewöhnliche Lebensweise erfahrt ihr im Mauersegler-Steckbrief.

Aussehen

Obwohl der Mauersegler den Schwalben ähnelt, sind die Segler nicht näher mit ihnen verwandt. Die beiden Arten ähneln sich zwar auf den ersten Blick, doch die Unterschiede zwischen Mauersegler und Schwalbe sind eindeutig. Zum einen sind Mauersegler mit einer Größe von 17 Zentimetern und einer Flügelspannweite von fast 40 Zentimetern deutlich größer als die europäischen Schwalben. Zum anderen unterscheidet sich auch das Flugbild von Schwalbe und Mauersegler: Die Flügel des Mauerseglers sind deutlich länger im Vergleich zu Körper und weniger breit als die der Schwalbe. An den Schwalbenflügeln fällt auf, dass sie einem angeschnittenen Kreis ähneln, während die Flügel der Mauersegler eher sichelförmig aussehen. Der Schwanz des Mauerseglers ist wie bei den Schwalben gegabelt, aber zumeist etwas kürzer.

Aus der Nähe betrachtet fällt der weiße Kehlfleck im sonst bräunlich-schwarzen Gefieder des Mauerseglers auf. Sein Gesicht ist rundlich mit einem schwarzen Schnabel und großen, braunen Augen.

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet des Mauerseglers  erstreckt sich von Anfang Mai bis Anfang August über fast ganz Europa und Teile Asiens; im Winter hingegen hält er sich in Äquatorial- und Südafrika auf. Der Mauersegler brütet an mehrgeschossigen Steinbauten wie Kirchen, Wohnhäuser, Fabriken und Bahnhöfen. Dort sucht er sich einen Unterschlupf, zum Beispiel an Dächern oder Rollladenkästen. Glatte Fassaden neuer Häuser nutzen Mauersegler selten. Ursprünglich war der Mauersegler ein Felsbrüter, deswegen ist er heute etwa noch im Elbsandsteingebirge zu finden. Seit dem Mittelalter brütet er allerdings fast ausschließlich an Gebäuden.

Der Bestand des Mauerseglers scheint gesichert, allerdings rechnen manche mit einem Bestandsrückgang aufgrund des Verschwindens alter Gebäude. Deswegen sind Mauersegler zunehmend auf Nistkästen angewiesen. Bei uns und auf der Seite des NABU findet ihr eine Anleitung für den Bau eines Mauersegler-Nistkastens, einen weiteren ausfühlichen Ratgeber stellt die schweizerische Vogelwarte.

Vogelbeobachtungs-Tipps

Mauersegler sind komplett an das Leben in der Luft angepasst. Insgesamt verbringen sie nur jeweils drei Monate in ihrem Sommer- und ihrem Winterquartier, den Rest des Jahres verbringen Sie auf der Reise. Manchmal bleiben Mauersegler sogar mehrere Monate ohne Unterbrechung in der Luft. Aus diesem Grund haben sie gelernt, alles im Flug zu erledigen. Mauersegler schlafen im Flug, sie erbeuten ihre Nahrung im Flug und zuweilen paaren sie sich sogar im Flug. Außerdem haben sie eine erstaunliche Wendigkeit in der Luft entwickelt: Bei ihren riskanten Flugmanövern erreichen sie Geschwindigkeiten über 200 Stundenkilometer. Sogar in der Stadt könnt ihr Mauersegler-Kolonien bei ihren Flügen beobachten, wie zum Beispiel in diesem Video aus Dänemark.

An die Bewegung am Boden ist der Mauersegler hingegen kaum angepasst, eidechsenartig krabbelt er auf den Fersen über den Boden. Trotzdem kann der Mauersegler – entgegen vieler Gerüchte – sehr wohl vom Boden aus starten, wenn er nur genügend Raum zur Verfügung hat. Demnach dürft ihr gefundene Mauersegler keinesfalls einfach hochwerfen. Wie bei anderen kranken Vögeln auch, ist eine Untersuchung durch einen Tierarzt dringend erforderlich. Gerade junge Mauersegler, die aus dem Nest gefallen sind, brauchen eure Hilfe. Wie man ihnen hilft, sagt euch die Deutsche Gesellschaft für Mauersegler.

Foto: © Hagen Görlich / pixelio.de

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