Close

Neu Vogelwelt

Adler im Überblick: Vielfalt, Lebensräume und Besonderheiten

Adler im Überblick: Vielfalt, Lebensräume und Besonderheiten

Majestätisch und kraftvoll ziehen Adler ihre Kreise hoch am Himmel. Schon gewusst? In Deutschland kannst du einige dieser beeindruckenden Greifvögel mit etwas Glück selbst beobachten. Doch was macht Adler eigentlich so besonders? Und welche Arten gibt es hierzulande und rund um den Globus? In diesem Überblicksartikel bekommst du einen Einblick in die Vielfalt der Adlervögel. 

Was macht Adler aus?

Adler gehören zur Familie der Habichtartigen und bilden innerhalb dieser Gruppe die Unterfamilie der „Echten Adler“. Weltweit gibt es über 60 verschiedene Arten, die sich in Größe, Lebensraum und Verhalten unterscheiden. In Europa sind vor allem Seeadler, Steinadler und Schreiadler bekannt. Sie alle zählen zu den Greifvögeln und stehen oft an der Spitze der Nahrungskette.

Auch wenn sich die verschiedenen Arten in ihrer Lebensweise und ihrem Lebensraum unterscheiden, teilen sie einige gemeinsame Merkmale. Typisch für Adlervögel sind die kräftigen Fänge mit scharfen Krallen, der gebogene Schnabel und die hervorragende Sehkraft. Mit ihren großen Flügeln können sie stundenlang in der Thermik gleiten und aus großer Höhe Beute erspähen. Adler sind meist Einzelgänger und sehr territorial. Nur zur Brutzeit finden sie sich als Paar zusammen – und das oft für ein ganzes Leben. Ihr Horst, also das Nest, liegt größtenteils hoch oben in Bäumen, an Felsen oder auf abgelegenen Klippen. Die Nahrung variiert je nach Art und Umgebung. Während Seeadler vor allem Fische und Wasservögel jagen, bevorzugen Steinadler eher Säugetiere wie Hasen oder Füchse. Einige Arten, etwa der Schreiadler, sind zudem auf saisonale Zugbewegungen angewiesen und verbringen den Winter in wärmeren Regionen Afrikas.

Adler in Deutschland: Welch Arten kann man beobachten?

Obwohl Adler in Deutschland vergleichsweise eher selten sind, gibt es einige Arten, die hier stabile oder wachsende Bestände haben. Das liegt vor allem an den vielfältigen Lebensräumen: von weiten Küstengebieten über dichte Wälder bis hin zu den Alpen. Schutzmaßnahmen und Wiederansiedlungsprojekte haben außerdem dazu beigetragen, dass sich manche Arten wieder dauerhaft niederlassen konnten.

Hier ein Überblick über die Adlerarten, die du in Deutschland beobachten kannst:

  • Seeadler (Haliaeetus albicilla): Kaum ein Vogel verkörpert Wildnis so eindrucksvoll wie der Seeadler. Mit seiner riesigen Flügelspannweite von bis zu 2,40 Metern ist er der größte heimische Greifvogel. Besonders wohl fühlt er sich an großen Gewässern, wo er Fische und Wasservögel jagt. Gute Chancen auf eine Sichtung hast du an der Ostseeküste, in Mecklenburg-Vorpommern oder in den weiten Brandenburger Seenlandschaften.
  • Steinadler (Aquila chrysaetos): In den Hochlagen der Alpen ist der Steinadler zu Hause. Er nutzt Felswände und einsame Täler, um dort zu jagen und zu brüten. In Bayern, besonders im Nationalpark Berchtesgaden, kannst du mit etwas Glück beobachten, wie er majestätisch über die Gipfel segelt.
  • Schreiadler (Clanga pomarina): Dieser mittelgroße Adler liebt Abwechslung: lichte Wälder, feuchte Wiesen und kleine Gewässer. Sein Revier liegt fast ausschließlich im Nordosten Deutschlands. Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zählen zu seinen letzten Rückzugsgebieten. Leider schrumpfen seine Lebensräume weiter, weshalb er als stark gefährdet gilt.
  • Zwergadler (Hieraaetus pennatus): Nur selten lässt sich der Zwergadler in Deutschland blicken. Häufiger ist er jedoch auf dem Durchzug zu sehen, wenn er im Herbst Richtung Süden zieht.

Adler rund um den Globus

Mit ihrer enormen Anpassungsfähigkeit und Jagdkunst haben Adler mit Ausnahme der Antarktis fast alle Kontinente der Erde für sich erobert:

  1. In Afrika ist der Schreiseeadler weit verbreitet. Mit seinem markanten Ruf und den kontrastreichen Federn ist er ein vertrauter Anblick an Flüssen und Seen südlich der Sahara. Dort jagt er vor allem Fische – ähnlich wie sein europäischer Verwandter, der Seeadler.
  2. In Nordamerika beherrscht der Weißkopfseeadler den Himmel. Er ist das Wappentier der USA und gilt als Symbol für Freiheit und Stärke. Besonders an großen Seen und Küsten kann man ihn bei der Jagd beobachten, wenn er sich pfeilschnell ins Wasser stürzt.
  3. Der Steppenadler hingegen zieht weite Kreise über den offenen Ebenen Zentralasiens. Er legt jedes Jahr Tausende Kilometer zurück, um im Winter nach Afrika zu ziehen. 
  4. In Australien wiederum wacht der Keilschwanzadler über die Weiten des Outbacks – einer der größten Greifvögel der Welt mit einer Spannweite von bis zu 2,80 Metern.

Wenn du mehr über einzelne Adlerarten erfahren möchtest, findest du auf unserem Blog weitere spannende Beiträge, in denen du diese und viele andere Vogelarten genauer kennenlernen kannst.

Titelfoto: iStockphoto.com/Piotr Krzeslak