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Beliebt Vogel der Woche

Der Krabbentaucher – kleiner Taucher mit großer Funktion

Der Krabbentaucher – kleiner Taucher mit großer Funktion

 

Name Krabbentaucher (Alle alle
Größe 19 – 21 cm 
Verbreitung Arktische Regionen, vor allem Spitzbergen und Grönland, Kanada, Teilweise an der europäischen Nordseeküste
Lebensraum kalte Regionen mit steilen Felsen und Klippen, Hohe See
Brutzeit April bis Juli
Nahrung Plankton, kleine Fische

Der Krabbentaucher ist zwar der kleinste unter den Alkenvögeln, beeindruckt aber mit der immensen Größe seiner Brutkolonien. Trotz seiner geringen Körpergröße übernimmt der Krabbentaucher eine wichtige Rolle für das Ökosystem der Arktis. Was genau der Krabbentaucher für das Ökosystem der Arktis bedeutet und wie ihr den kleinen Taucher mit etwas Glück auch bei uns beobachten könnt, erfahrt ihr in unserem neuen Artikel.

Aussehen

Mit einer Größe von ca. 20 cm ist der Krabbentaucher gerade mal halb so groß wie ein Papageientaucher. Anders als sein farbenfroher Artgenosse trägt der Krabbentaucher ein schlichtes schwarz-weißes Federkleid. Vom Kopf bis zur oberen Brust und auf dem Rücken hat der Krabbentaucher schwarze Federn. Die Bauchseite ist weiß. Der kurze Schnabel und der kurze Schwanz sind ebenfalls beide schwarz. Im Winter sind die Kopfseiten des Krabbentauchers bis zu den Wangen weiß und seinem Gefieder sind Grautöne beigemischt. Abgesehen von geringen Abweichungen im Gewicht und in der Länge des Schnabels gibt es keine nennenswerten Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen. Die Flügel des Krabbentauchers sind zwar recht klein für den kompakten Vogel, dennoch sind diese ausreichend, um ihn mit schnellen Schlägen in die Luft zu befördern. Fotos des kleinen Vogels könnt ihr euch hier anschauen. 

Vorkommen

Als Seevogel verbringt der Krabbentaucher den Großteil seines Lebens auf dem Wasser. Nur während der Brutzeit begibt er sich auf festem Boden. Sein Brutrevier liegt in der arktischen Region. Besonders große Kolonien gibt es in Grönland und auf Spitzbergen. Hier treffen sich über 1 Million Brutpaare, um im gemeinschaftlichen Schutz den Nachwuchs auszubrüten. Im Winter zieht es ihn auf den Atlantik, wo er in der Nähe der kanadischen Küste Jagd auf Fische und Plankton macht. Andere Krabbentaucher bevorzugen die Ostküste des Atlantischen Ozeans. In Deutschland kommt der Krabbentaucher als Ausnahmeerscheinung vor, besonders, wenn der kleine Alkenvogel durch Stürme in die Deutsche Bucht getrieben wird. Dann kann er auch in größeren Gruppen auf Sylt, Wangerooge und sehr selten im norddeutschen Binnenland angetroffen werden. Die größten Chancen auf die Sichtung eines Krabbentauchers habt ihr also nach einem starken Sturm in der Nordseeregion. 

Interessantes und Wissenswertes

Die Flugfähigkeit des Krabbentauchers ist zwar nicht perfekt ausgeprägt und mit den schnellen Flügelschlägen können seine Manöver manchmal etwas unbedarft aussehen, dafür zeigt sich seine wahre Stärke unter Wasser. Wie sein Name bereits andeutet, ist der Krabbentaucher ein exzellenter Taucher. Bis zu 30 Meter in die Tiefe wagt er sich bei einem Tauchgang. Nachdem er die richtige Tiefe erreicht hat, taucht der Vogel im Zickzack Kurs wieder an die Oberfläche und schnappt sich auf dem Weg Plankton und kleine Fische in seinen Schnabel auf. Krabbentaucher besitzen als einzige Alkenvögel eine kleine Tasche im Halsbereich, in der sie Nahrung für ihre Nestlinge transportieren können. 

Für das Ökosystem der arktischen Regionen ist der Krabbentaucher ein wichtiges Mitglied, das eine zentrale Funktion erfüllt. Durch die enorme Größe ihrer Brutkolonien verändern sie ihre Umgebung. Wie die meisten Seevögel produziert auch der Krabbentaucher mit seinen Ausscheidungen Guano. Dabei handelt es sich um eine äußerst nährstoffreiche Substanz, die als Dünger auch bei uns in den Märkten erhältlich ist. Auf Grönland gelangen so durch den Krabbentaucher diese Nährstoffe in den Boden. Wo sonst nur Moose und Flechten wachsen würden, gedeihen dank des Guanos auch nährstoffreiche Wiesen. Diese Wiesen sind wiederum die Nahrungsgrundlage für die Tiere der Region. Besonders Rentiere, Polarfüchse und Moschusochsen weiden auf solchen Wiesen. Wissenschaftler auf Grönland konnten sogar herausfinden, dass in der Nähe von Krabbentauchernkolonien bis zu 10 mal mehr Moschusochsen leben als in Regionen, wo solche Kolonien nicht vorkommen. Ohne den Krabbentaucher würden also viele Tiere auf Grönland nicht genug Nahrung finden. 

Titelbild von mariohagen auf pixabay.

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