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Allgemein Vogelwelt

Berghänfling – Winterlicher Küstengast

Berghänfling – Winterlicher Küstengast

Der Berghänfling ist ein kleiner Fink und kein Brutvogel Deutschlands. Doch in den Wintermonaten hält er sich in größeren Gruppen an unseren Küsten auf.

Aussehen

Der Berghänfling wird, genau wie der weiter verbreitete Bluthänfling, etwa 13 Zentimeter groß. Auch sonst ist die Bestimmung etwas knifflig, denn der Berghänfling ähnelt stark dem weiblichen Bluthänfling. Die Grundfarbe des Gefieders ist ein gräuliches Braun. Die Unterseite ist weiß, die Brust bräunlich gestrichelt. Kopf und Rücken sind insgesamt etwas dunkler, auch hier finden wir ein Strichelmuster. Der kleine Schnabel ist im Winter gelb, zur Brutzeit hingegen dunkel. Die Beine sind schwarz. Die Männchen haben einen rosa überhauchten Bürzel. Damit der zu sehen ist, müssen sich aber erstmal die bräunlichen Federspitzen abnutzen. Deshalb ist dieser zarte Farbklecks nach der Mauser (im Herbst und Winter) oft noch gar nicht zu erkennen. Berghänflinge geben ein verhaltenes, leicht nasales Gezwitscher von sich.

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet wurde von der letzten Eiszeit zweigeteilt. Ein Schwerpunkt liegt in Zentralasien, der zweite umfasst vor allem Skandinavien und die Britischen Inseln. In Asien bewohnt unser Vogel der Woche die offenen Steppen der Hochgebirge. In Norwegen, Schweden sowie Irland, Schottland und anderen, kleineren Inseln liegt sein Lebensraum tiefer. Dort besiedelt er baumlose Kräuterheiden und steinige Küstengebiete. Berghänflinge sind Zugvögel. Die nordische Population verbringt die Wintermonate zum Beispiel an den Küsten des Wattenmeeres, so dass in dieser Zeit Beobachtungen in Deutschland möglich sind. In Städten wie Hamburg wurde schon beobachtet, wie große Gruppen von Berghänflingen an Gebäuden übernachten.

Verhalten und Wissenswertes

Der Berghänfling ernährt sich in erster Linie von Sämereien, die er am Boden aufsammelt. Dazu gehören Samen verschiedenster Pflanzen, je nachdem, in welchem Lebensraum sich der Vogel gerade aufhält.

Bei der Fortpflanzung übernehmen die Weibchen die wesentlichen Aufgaben. Sie bauen das Nest aus Pflanzenteilen und kleiden es mit Wurzelfasern, Federn und Haaren aus. Die Nester befinden sich auf einem Felsen, am Boden oder auch in der Vegetation und bilden oft lockere Gruppen. Zwischen April und Mai legt ein Weibchen fünf bis sechs Eier. Diese bebrütet sie allein und bekommt während dieser Zeit Futter vom Männchen. Die Jungen schlüpfen bereits nach rund 12 Tagen und bleiben noch zwei Wochen im Nest. Auch nach dem Ausfliegen werden sie noch von ihren Eltern umsorgt und gefüttert.

Foto: Frank Vassen (Lizenz: CC BY 2.0)

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