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Allgemein Vogelwelt

Die Blässgans – Eine ruffreudige Gänseart

Die Blässgans – Eine ruffreudige Gänseart
Name Blässgans (Anser albifrons)
Größe 65 – 86 cm
Verbreitung Norden Asien, Nordamerika
Lebensraum Tundra
Brutzeit Mai – Juni
Nahrung Gräser, Salzpflanzen

Als lange Ketten sieht man die Blässgänse vor allem im Herbst und im Winter durch den Himmel ziehen. Die Blässgans gehört der Gattung der Feldgänse an und ist ein regelmäßiger Wintergast in Mitteleuropa. Ihre Brutgebiete erstrecken sich vom Norden des europäischen Russlands und Ostsibirien über das arktische Nordamerika bis auf Grönland.

Aussehen

Ihren Namen hat die Blässgans von ihrer weißen Stirnzeichnung, der sogenannten Blässe. Diese entsteht im ersten Winterkleid und hilft dabei, die Blässgans von den meisten anderen Gänsearten zu unterscheiden. Gut zu erkennen ist die Blässgans auch an ihrem graubraunen Bauchgefieder, das mit unregelmäßigen schwarzen Flecken überzogen ist. Der Schnabel der europäischen Blässgans ist matt rosa, später auch rosa-orange. Ihre Beine leuchten in einem kräftigen Orange.

Aber Achtung! Die Blässgans sieht der Zwerggans zum Verwechseln ähnlich. Diese ist jedoch sichtbar kleiner: Während Blässgänse eine Größe von 65 bis knapp 80 cm erreichen, wird die Zwerggans nur 55 bis 65 cm groß. Außerdem ist ihre Stirnblässe größer. Diese zieht sich bis oberhalb des Auges. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist der orangefarbene Ring um die Augen, welchen die Zwerggans typischerweise trägt.

Vorkommen

Die Blässgans brütet auf Grönland und in der nordrussischen Tundra. In der Regel verlassen Blässgänse ihre nordeuropäischen Brutgebiete bereits im August. Dann ziehen sie in V-Formation in die milderen Gefilde in Mitteleuropa und beziehen ihre Winterquartiere im Nord- und Ostseebereich, in Deutschland, Holland und Polen. So kann man Blässgänse auf ihren zahlreichen Zwischenstopps z.B. auch auf der Halbinsel Darß bewundern. Die größte Population an Blässgänsen ist in Deutschland jedoch von Oktober bis März in Nordrhein-Westfalen zu finden. Etwa die Hälfte der rund 900.000 Vögel aus Mittel- und Westsibirien überwintern in Deutschland.

Verhalten und Wissenswertes

Blässgänse sind bei uns häufig in anderen Gänsetrupps anzutreffen, wobei sie in ihrer Heimat eine Weile in Kleingruppen aufhalten, bis ein Paar ein Brutrevier besetzt. Ihr Nest baut das monogame Blässganspaar an eine trockene Uferstelle. Das Weibchen legt zwischen vier und sechs Eier ab, die einen knappen Monat lang ausgebrütet werden. Wenn es Zeit ist, in das Winterquartier aufzubrechen, zieht die Familie gemeinsam los. Häufig trennt sich ein Familienverband erst im nächsten Frühjahr. Die Vögel fressen vor allem Gräser und Schachtelhalme sowie verschiedene Sämereien und Meeres-Salden. Daher sind sie häufig auf Grün- und Ackerflächen zu sehen. Um schlafen und rasten zu können, sucht die Blässgans stehende Gewässer und ruhige Uferstellen auf.

Blässgänse gelten als sehr ruffreudig. Ihr meist zweisilbiger Ruf klingt etwas höher und lachender als der Schrei der Graugans.

Foto: © Kathy_Büscher auf Pixabay

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