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Vogelstimmen-Apps – Vorteile & Gefahren

Vogelstimmen-Apps – Vorteile & Gefahren

Vogelgezwitscher zu bestimmen ist nicht immer einfach, gibt es doch so viele Vögel, deren Stimmen sich ähneln. Zum Glück gibt es Vogelstimmen-Apps! Diese können die Vogelbestimmung erleichtern. Doch mit all ihren Möglichkeiten haben die Anwendungen auch Nachteile. Warum Vogelstimmen-Apps also mit immer Vorsicht zu nutzen sind, erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Möglichkeiten der Vogelstimmen-Apps

Sowohl für Android-Smartphones als auch für iPhones gibt es kostenlose und kostenpflichtige Apps, welche Vogelliebhaber:innen dabei helfen, Vogelstimmen zu erkennen und daraus die verschiedenen Arten zu bestimmen. In den Anwendungen sind zu zahlreichen Vogelarten Gesangsaufnahmen eingespeichert. Hört man nun einen Vogel zwitschern, kann man den Gesang mit den Aufnahmen vergleichen und weiß sofort, mit welcher Vogelart man es zu tun hat.

Neben eingespeicherten Gesangsaufnahmen haben manche Vogelstimmen-Apps, beispielsweise Vogelstimmen ID und BirdNet, eine integrierte Bestimmungs-Funktion. Der Vogelbeobachter oder die Vogelbeobachterin muss nur den Gesang aufnehmen und die Anwendung ordnet automatisch die richtige Vogelart zu. Besonders für Anfänger:innen, die sich mit dem unterschiedlichen Vogelgesang noch nicht so gut auskennen, kann eine solche App sehr hilfreich sein. Darüber hinaus können die aufgenommenen Vogelstimmen genutzt werden, um die Zuordnung von Vogelart und Gesang gemütlich von daheim aus zu üben, um für den nächsten Ausflug gerüstet zu sein.

Die Gefahren der App-Nutzung

Viele Vogelbestimmungs-Apps werben damit, dass mit dem Abspielen der Gesangsaufnahmen Vögel angelockt werden können. Die Verwendung der sogenannten „Klangattrappen“ ist jedoch laut § 39 des Bundesnaturschutzgesetzes verboten! Demnach ist die mutwillige Beunruhigung wildlebender Tiere untersagt. Und das aus gutem Grund: Durch das Abspielen der Vogelstimmen können die Vögel gestört und irritiert werden. Die Aufnahmen lassen den Vogel glauben, dass ein Artgenosse im Revier ist. Gerade Vogelarten mit ausgeprägtem Revierverhalten sehen diesen „Artgenossen“ jedoch nicht als Freund, sondern als Feind und damit als Gefahr an. Dadurch können die Vögel verunsichert, gestört und sogar vertrieben werden.

In wichtigen Phasen wie der Brut und Jungenaufzucht können diese Störungen durch Vogelstimmen-Apps großen Schaden anrichten. Vögel fühlen sich in ihrem Revier nicht mehr sicher und suchen ein neues Gebiet auf. Werden sie wiederholt gestört, könnte es sogar sein, dass sie ihr Gelege im Stich lassen.

Vogelstimmen-Apps bewusst nutzen

Trotz der Nachteile der App-Nutzung müsst ihr natürlich nicht vollständig auf Vogelstimmen-Apps verzichten. Wenn ihr diese richtig einsetzt, sind sie schließlich eine große Hilfe für die Vogelbestimmung. Benutzt Kopfhörer oder reduziert die Lautstärke, wenn ihr eine App zur Vogelstimmen-Erkennung in der Natur nutzt. Im besten Fall nehmt ihr den Vogelgesang unterwegs auf und macht ein Foto von dem unbekannten Vogel. Zu Hause könnt ihr dann in Ruhe den Gesang mit den App-Aufnahmen vergleichen und die Vogelart bestimmen. So sorgt ihr dafür, dass der Vogel ungestört bleibt. Ein weiterer Vorteil: Ihr habt gleich eine tolle Erinnerung an euren Vogelbeobachtungsausflug.

Foto: © Jacob Townsend auf unsplash

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