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Vogelwelt

Purpurhuhn – Ralle mit Klettertalent

Purpurhuhn – Ralle mit Klettertalent

Auf den ersten Blick würde man das Purpurhuhn wohl nicht für eine Ralle halten, aber es ist schließlich auch der größte (und exotischste!) Vertreter seiner Art.

Aussehen

In der Familie der Rallen ist das Purpurhuhn eindeutig der größte Vertreter. Mit stolzen 48 Zentimetern Körperlänge überragt es beispielsweise das bekannte Blässhuhn. Und auch was das Aussehen betrifft, ist unser Vogel der Woche ein Blickfänger. Das Gefieder ist dunkelblau und trägt einen violetten Schimmer. Darunter verbergen sich weiße Unterschwanzdecken. Der äußerst kräftige Schnabel mit dem robusten Stirnschild und die langen Beine sind leuchtend rot. Das Stirnschild allerdings wird im Winter etwas blasser.

Purpurhühner im Jugendkleid haben ein eher graues Gefieder mit einzelnen weißen Bauchfedern. Die roten Elemente sind bei ihnen noch graurosa.

Vorkommen

In Europa beschränkt sich das Verbreitungsgebiet des Purpurhuhns auf Spanien, Portugal, Mallorca und Sardinien. Weitere Populationen und Unterarten gibt es in Vorderasien, Nordwest-Afrika und Australien. Außerdem kommt die Art in Indien, Indonesien, auf den Philippinen, vielen pazifischen Inseln und in Neuseeland vor.

Purpurhühner halten sich an größeren Gewässern wie Seen, Lagunen und Flussmündungen auf. Auch Feuchtgebiete mit mehreren kleinen Seen bilden einen guten Lebensraum. Wichtig ist, dass die Gewässer von reichlich Vegetation umgeben sind, in der die großen Rallen herumklettern können.

Verhalten und Wissenswertes

Ja, ihr habt richtig gelesen. Das Purpurhuhn kann mit seinen langen Beinen und den kräftigen Zehen im Schilf umherklettern. Außer ihm tut das keine andere Rallenart. Und die Füße scheinen auch beim Fressen nützlich zu sein! Oft halten Purpurhühner ihre Nahrung mit einem Fuß fest und führen sie so zum Schnabel – eine ungewöhnliche Variante.

Meist ernährt sich unser Vogel der Woche von Blüten, Blättern, Sprossen, Knollen und Pflanzensamen. Die beißt die große Ralle entweder unter Wasser ab oder zieht sie mitsamt der Wurzel heraus. Das erfordert manchmal sehr kräftiges Ruckeln mit dem Schnabel.

In der Balzzeit machen sich die Purpurhühner vor allem durch ihre schrillen Rufe aus dem Dickicht bemerkbar. Oft klingen sie dabei wie nasale Trompeten. Wenn ein Männchen das Weibchen seiner Wahl beeindrucken konnte, beginnen sie sofort mit dem Nestbau. Dabei entsteht entweder ein schwimmendes Nest, oder die Eltern bauen es im Schutz der Uferpflanzen. Schon Ende März legen die meisten Weibchen ihre Eier ab. Die Jungvögel sind Nestflüchter und erleben schon nach wenigen Tagen ihre ersten Abenteuer in der Umgebung. Dabei werden sie anfangs noch von den Eltern gefüttert, suchen aber schon bald selbstständig nach Nahrung.

Foto: Derek Keats (Lizenz: CC BY 2.0)

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