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Die Spatelraubmöwe – Räuberin aus dem hohen Norden

Die Spatelraubmöwe – Räuberin aus dem hohen Norden

In der Familie der Raubmöwen ist die Spatelraubmöwe eine angriffslustige Vertreterin. Sie schreckt nicht davor zurück, auch größeren Tieren die Beute abzujagen. Fühlt sie sich durch Menschen bedroht, geht sie auch hier auf Angriffskurs.

Aussehen

Spatelraubmöwen werden zwischen 40 und 50 cm groß. Die Skua ist die größte Raubmöwe – knapp dahinter reiht sich die Spatelraubmöwe ein. Im Vergleich zu anderen Möwenarten ist ihr Körper kräftig gebaut und der Kopf auffallend groß. Den kräftigen Schnabel mit der gebogenen Spitze braucht die Möwe zum Erlegen ihrer Beute. Das Gefieder des Vogels tritt in zwei verschiedenen Varianten auf: Die meisten Vertreter haben einen weißen Bauch- und Brustbereich, wobei diese durch ein dunkles Band voneinander getrennt werden. Der obere Teil des Kopfes ist schwarz gefärbt, während die Seiten gelblich-weiß sind. Der Nacken und Rücken des Vogels ist durchgehend grau, braun und schwarz gefärbt. Diese Zeichnung tritt auch bei der zweiten Gefiedervariante der Spatelraubmöwe auf, nur dass die Tiere in diesem Fall am ganzen Körper dunkles Gefieder tragen. Exemplare mit einer solchen Gefiederfärbung sind deutlich seltener.

Ihren Namen erhielt die Spatelraubmöwe aufgrund der auffällig langen mittleren Schwanzfedern, deren Form im Flug an einen Spatel erinnern.

Vorkommen

Die Spatelraubmöwe mag es rau und kühl: Sie brütet in Gebieten der arktischen Tundra Sibiriens und Nordamerikas, inmitten von Moosen und Flechten. Beobachten kann man größere und kleinere Kolonien auch  auf Island, den Inseln Schottlands sowie an der norwegischen Küste. Zum Herbst und Winter hin zieht die Möwe entlang von Gewässerlinien Richtung Afrika. Dann kann man sie mit etwas Glück an unserer Nordseeküste entdecken. Sie lebt außerhalb der Brutzeiten auf hoher See, und überwintert in tropischen und subtropischen Gewässern.

Verhalten und Wissenswertes

Typisch für die Familie der Raubmöwen jagt die Spatelraubmöwe am liebsten Fische und kleine Säugetiere. Ganz oben auf der Speisekarte stehen Lemminge, Küken, Aas und Eier. Nicht selten kommt es vor, dass die Möwe ein anderes Tier angreift und sich seine Beute schnappt. Ähnlich vehement geht der Vogel auch bei der Verteidigung seiner Brut vor: Das Nest, das sich in einer tieferen Bodenmulde befindet, wird mit vollem Einsatz vor Feinden beschützt. Der Flug der Spatelraubmöwe ist relativ ruhig und gleichmäßig, und außerhalb der Brutsaison hört man sie nur selten laut rufen.

 

Foto: Greg Schechter (Lizenz: CC BY 2.0)

2 Comments

  • Die Spatelraubmöwe ist auf Island gelegentlicher Gast aber keineswegs Brutvogel.

    • Danke für den Hinweis! 🙂

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