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Vogel der Woche

Weidensperling – Geselliger Sänger

Weidensperling – Geselliger Sänger

Der Weidensperling ist nicht gern allein – gemeinsam mit viele anderen Vögeln nistet er und geht auf Futtersuche.

Aussehen

Der Weidensperling kann eine Körpergröße von fünfzehn Zentimetern erreichen. Dabei wiegen die Männchen durchschnittlich 28,3 Gramm, die Weibchen 28,1 Gramm. Ihre Flügelspannweite beträgt zwischen 23 und 26 Zentimeter. Männchen und Weibchen des Weidensperlings unterscheiden sich. Das Weidensperling-Männchen erscheint im Sommer in einem Prachtkleid: Über den schwarzen Rücken ziehen sich cremefarbene Striche, die Flügel sind kastanienbraun und haben eine weiße Binde. Die Unterseite des Männchens ist hell, Flanken und Brust hingegen schwarz gestrichelt. Am Oberkopf ist es rotbraun gefärbt, die Augen sind dunkel und der schwarze kräftige Schnabel läuft spitz zu. Auf den Wangen haben die männlichen Weidensperlinge einen großen weißen Fleck und ihre Beine sind rötlich. In ihrem winterlichen Schlichtkleid kann man den Weidensperling mit dem Haussperling verwechseln.

Die Weibchen erkennt man an ihrem hellen Schnabel sowie dem helleren Gefieder. Außerdem sehen sie schlanker als die männlichen Vögel aus. Ansonsten tritt auch bei den Weibchen die typische Streifung auf. Insgesamt sind weibliche Weidensperlinge jedoch nur schwer vom weiblichen Haussperling zu unterscheiden.

Vorkommen

Weidensperlinge sind im Mittelmeerraum und in gemäßigten Teilen Südasiens verbreitetet: Daher reicht ihr Verbreitungsgebiet vom Norden Afrikas über Kasachstan bis nach Afghanistan und den Süden Europas. So sieht man große Schwärme durch Spanien, auf den Kanarischen Inseln, den Kapverden, Madeira, Griechenland, der Türkei oder Afrika ziehen. Weidensperlinge fliegen oft gemeinsam mit anderen Vogelarten. Das Winterquartier dieser Zugvögel liegt jedoch in Afrika.

Je nach Standort unterscheidet sich der Lebensraum des Weidensperlings sehr. Während Exemplare in Afrika in Oasen mit Webervögeln zusammenleben, sammeln sie sich in Spanien und Griechenland eher in Ortschaften an. Hier bewohnen sie Eukalyptusbäume, Wiesen, Felder oder Brachflächen. Als Brutvogel der gemäßigt sommertrockenen Steppen- und Wüstenregionen besiedelt der Weidensperling überwiegend offene Regionen. Wichtig für den gewählten Lebensraum ist es, dass Wasser in ihrer Nähe ist. Wie alle Sperlingsarten nehmen auch Weidensperlinge gerne ein Wasserbad.

Verhalten und Wissenswertes

Ganzjährig leben Weidensperlinge ausgesprochen gesellig zusammen. So nisten sie in großen Kolonien, deren Nester eng beieinander liegen und gehen im Schwarm auf Futtersuche. Diese Schwärme können bis zu tausend Vögel umfassen. Gelegentlich sind sie einzeln oder in Paaren sowie in kleinen Gruppen von zehn bis 200 Vögeln zu beobachten. Ist gerade keine Fortpflanzungszeit vergesellschaften sich die Weidensperlinge auch mit Finken, Haussperlingen und dem Wüstensperling.

In der Regel gehen die Vögel eine monogame Paarbeziehung ein. Ob diese Paarbeziehung jedoch über mehrere Brutversuche hinweg besteht, ist bisher unklar.  Männchen beginnen mit dem Nestbau und beenden ihn gemeinsam mit der erwählten Partnerin. Häufig richten sie ein altes Nest wieder neu her oder nutzen die verlassenen Nester anderer Vögel.

Der Ruf des Weidensperlings ist sehr laut und tief, jedoch weniger rau und daher angenehmer im Klang als die des Haussperlings. Der kurze und melodische Gesang der Männchen erklingt öfter in den Kolonien und im Flug.

Foto: Dûrzan cîrano (CC BY-SA 3.0)

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