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Vogelwelt

Wintergäste in Keller und Dachstuhl

Wintergäste in Keller und Dachstuhl

In den kalten Monaten finden sich in den Nischen und Ritzen unserer Keller und Dachböden häufig tierische Wintergäste. Sie zahlen zwar keine Miete, sind aber meistens ruhig oder machen sich sogar im Haushalt nützlich!

Der Keller ist ja gemeinhin sowieso kein Ort, an dem wir uns besonders gerne aufhalten. Aber in den dunklen Wintertagen dringen manchmal auch noch seltsame Geräusche aus den kühlen, feuchten Räumen. Und auf dem knarzenden Dachboden ist es nicht viel besser. Die Verursacher dieses Spuks sind allerdings harmlos und suchen meist nur einen friedlichen Ort für ihre Winterruhe.

Wintergäste im Keller

Viele Tierarten sehen in unseren Kellern eine willkommene Alternative zu den Felsnischen und Höhlen, in die sie sich in freier Natur zurückziehen, wenn Väterchen Frost sich ankündigt. Was Temperaturen, Dunkelheit und Feuchtigkeit angeht, sind unsere stillen Abstellkammern den Felsen auch recht ähnlich.

So nisten sich zum Beispiel verschiedene Fledermausarten wie die Zwergfledermaus oder Breitflügelfledermaus im Keller ein. Das ist aber weniger problematisch als es klingt, denn die scheuen Tiere verkriechen sich meist so geschickt in Nischen und Mauerritzen, dass sie vom Menschen gar nicht bemerkt werden. Die Breitflügelfledermaus verschmäht übrigens auch den Dachstuhl nicht als Winterquartier.

Eine weitere Gruppe Wintergäste, die häufig im Keller anzutreffen ist, umfasst die Schmetterlinge. Vor allem Tagpfauenaugen und Kleine Füchse kommen hier häufig vor. Sie benötigen einen kühlen, geschützten Raum, um den Winter zu überstehen und im Frühling schließlich ihre Eier abzulegen. Solltet ihr einen Schmetterling ohne Winterquartier finden, tragt ihn nicht in die warme Wohnung! Dort erwachen die Tiere, verbrauchen all ihre Energiereserven zu früh und sterben, ohne dass sie ihre Eier ablegen konnten. Bringt sie also einfach in den Keller und lasst sie dort gemeinsam mit euch auf den Frühling warten.

Auch Marienkäfer kriechen oft in größeren Gruppen in die Spalten der Häuser, um in ihre Winterstarre zu verfallen. Dabei sehen sie so leblos aus, dass viele Menschen sie beim Putzen mit wegkehren. Lasst die Käferbande lieber, wo sie ist, dann habt ihr im Frühling wieder eine tapfere Armee in der Nähe, die gegen Blattläuse kämpfen wird.

Wintergäste im Dachstuhl

Siebenschläfer beziehen ihr Winterquartier bereits im Herbst und bemühen sich bei der Einrichtung nicht um Unauffälligkeit. Die kleinen Tiere mit den schwarzen Knopfaugen und großen Ohren schlafen, wenn sie nicht gestört werden, acht Monate durch. Auch der drollige Gartenschläfer und weitere Nagetiere wie Spitz- Wald- und Feldmäuse lassen sich im Dachstuhl nieder.

Auch Florfliegen nutzen die oberen Etagen als Überwinterungsort. Sie sind im Sommer grün, enthalten im Winter aber mehr Karotin und weisen daher eine eher rötliche Färbung auf.

2 Comments

  • Unser Keller hat eher ‚urbanen‘ Charakter, da wird sich kein Wildtier verkriechen wollen ;-). Bisher hatten wir höchstens mal ein Mäuschen erwischt, dass sich durch die Kellertür einschmuggelte. Und auch der isolierte Dachstuhl würde keiner der hier durchaus noch lebenden Fledermäuse gefallen. Und das ist ja die Crux, wir müssen Ersatzräume finden. Ich hätte gerne Vorschläge 🙂
    Sag mal, wie und überstehen eigentlich die Wintervögel die eisigen Nächte.
    Beste Grüße aus dem Fließtal
    Sisah

    • Hallo Sisah! Für uns ist das nicht immer so einfach vorstellbar, wie man bei -10 oder gar noch weniger Grad draußen überleben kann. Die Standvögel (so der Name all der Vögel, die in ihren heimatlichen Gefilden über den Winter bleiben) sind aber darauf gut eingestellt: Während Igel und Co. den Energieumsatz so weit runter, wie es nur geht und von den Fettreserven leben, bleiben die Vögel mobil. Sie nutzen stattdessen das „Aufplustern“: Sie vergrößern die Luftschicht zwischen den Federn. Damit bleibt der Körper weitestgehend warm. Schwierig wird es für die Vögel meist nur bei der Nahrungssuche. Beste Grüße aus der Redaktion!

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