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Die Vogelwelt in Chile

Die Vogelwelt in Chile

In unserer Reihe “Die Vogelwelt in …” erkunden wir gemeinsam die Vogelwelt verschiedenster Regionen. Heute geht unsere Reise nach Chile, eines der bezauberndsten Länder der Erde. Langgestreckt über den halben südamerikanischen Kontinent besitzt Chile eine in ihrer Vielfältigkeit einmalige Landschaft, die auch Heimat für viele verschiedene Vögel ist.

Zahlen & Fakten

Schaut man sich die verschiedenen Regionen Chiles an, kommt man aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Endlose Wüsten, dichte Wälder, riesige Gebirge und arktische Inseln: Chile besitzt durch seine vielfältigen Landschaften ein einzigartiges Ökosystem, welches verschiedenste Vögel beherbergt. Insgesamt rund 530 Vogelarten leben hier, wovon 328 auch im Land brüten. Zwar gibt es nur 13 endemische Arten, wenn man sich aber die 4000 Kilometer lange Grenze mit Argentinien anschaut, verwundert das nicht. Zu den ausschließlich in Chile vorkommenden Vögel zählen zum Beispiel die chilenische Spottdrossel oder die Juan Fernandez Feuerkrone, eine nur auf einer bestimmten Insel vorkommende, rot-leuchtende Kolibriart. Neben den vielen einheimischen Vögeln ist Chile auch ein wichtiger Überwinterungsort für Zugvögel. Da zahlreiche dieser Zugvögel vom Aussterben bedroht sind, kommt Chile eine zentrale Rolle im Bereich Vogelschutz zu. Um dieser Rolle gerecht zu werden, ist Vogelschutz auch ein wichtiges politisches Thema und die Regierung ist bemüht durch verschiedene Initiativen den Lebensraum der Vögel zu erhalten. Neben moralischen Pflichtbewusstsein spielen dabei auch sicher opportunistische Gründe eine Rolle. Vogelbeobachtung ist nämlich ein immer beliebteres Hobby in Chile und zieht auch zahlreiche “Birding-Touristen” in das Land.

Chiles Nationalvogel: Der Andenkondor

Sieht man einmal den majestätischen Andenkondor zwischen den Berggipfeln Patagoniens gleiten, verwundert es nicht, dass dieser mächtige Greifvogel der Nationalvogel Chiles ist. Allerdings gilt das genauso für andere Länder Südamerikas, die ebenfalls den Andenkondor als Nationalvogel haben. So ziert der Andenkondor die Wappen Chiles, Ecuadors, Boliviens, Perus und Kolumbiens. Wie der Name bereits verrät, lebt der Andenkondor in den Höhen der Anden, die sich fast über den gesamten Kontinent erstrecken. Mit einer Flügelspannweite von 3 Metern zählt er zu den größten Vögeln der Welt. Bereits vor tausenden Jahren waren die Menschen der Regionen vom Andenkondor beeindruckt. Die indigene Völker Südamerikas verehrten den Vogel als Abgesandten des Sonnengottes und als unumstrittenen Herrscher des Himmels. Bereits 2500 v. Chr. ist der Andenkondor ein beliebtes Motiv von aus der Andenregion stammende Kunst. In Museen kann man heute noch alte Textilien bestaunen, die fliegende Andenkondors abbilden. Trotz des hohen Bekanntheitsgrades und kulturellen Bedeutung des Andenkondors, fehlen immer noch einige biologische Schlüsseldaten, die das Verhalten des Vogels wissenschaftlich entschlüsseln.

Besondere Orte für die Vogelbeobachtung in Chile

Chile besitzt zahlreiche Nationalparks, die das vielfältige Terrain des Landes widerspiegeln. So ist es schwer, unter den vielen spektakulären Orten die Highlights für die Vogelbeobachtung herauszupicken. Ein besonderer Ort sind aber sicher die Puñihuil-Inseln, die sich knapp unter der Landesmitte befinden. Bei den Puñihuil-Inseln handelt es sich um eine aus drei Inseln bestehende Inselgruppe, die 1999 zum Naturschutzreservat erklärt worden ist. Diesen besonderen Schutzstatus haben die Inseln aufgrund eines einzigartigen Naturschauspiels. Zwischen September und März werden die Inseln nämlichen von Pinguinkolonien für die Brut genutzt. Das Besondere: hier brüten zwei Pinguinarten direkt nebeneinander. Während der Norden der Inseln von Magellanpinguinen zur Brut genutzt wird, bevorzugen die Humboldtpinguine die südliche Hälfte. Dieses Nebeneinander von Magellan- und Humbodltpinguinen ist auf der Welt einmalig. Im Sommer sind Reisen zur Insel für die hiesigen Fischer eine wichtige Einnahmequelle. Dabei dürfen die Inseln natürlich nicht betreten werden. Die Fischer fahren aber nah genug ran, damit die Vogelliebhaber in Ruhe mit dem Fernglas das Zusammenleben der Pinguine beobachten können. Titelbild von hunt-er auf Pixabay

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