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Allgemein Vogel der Woche

Der Seeadler – Ein unverwechselbarer Riese

Der Seeadler – Ein unverwechselbarer Riese
Name Seeadler (Haliaeetus albicilla)
Größe 74 – 92 cm
Verbreitung Nordwest- und Mitteleuropa bis Ostasien
Lebensraum Seen- und Flusslandschaften, Meeresküsten
Brutzeit Februar – April
Nahrung Fische, Wasservögel, Aas

Anmutiger König der Lüfte: Mit seiner brettartigen Silhouette, dem langen Hals und der vergleichsweise kurzen Schwanz ist der Seeadler ein unverwechselbarer Vogel am Himmel. Er gilt als einer der größten Greifvögel in Mitteleuropa, ist aber auch in gewässerreichen Landschaften auf dem gesamten eurasischen Kontinent zu Hause. Als Standvogel und Kurzstreckenzieher ist der Seeadler ganzjährig zu beobachten.

Aussehen

Vor allem im Flug ist der Seeadler gut von anderen Greifvögeln zu unterscheiden. Mit seinen breiten, stark definierten Flügeln, einem leuchtenden weißen keilförmigen Schwanz und einem lang nach vorne gestreckten Hals hebt er sich deutlich von anderen Greifvögeln ab. Das Gefieder des Seeadlers hat im Erwachsenenalter eine dunkelbraune Grundfarbe, wobei der Kopf etwas heller ist und sein Mantel als schmutzig geschuppt bezeichnet werden kann. Sehr charakteristisch ist auch sein gelber Schnabel, der verglichen mit seinen Artgenossen sehr groß und wuchtig erscheint. Ebenfalls auffällig sind die scharfen, gelben Krallen von dem Greifvogel. Diese sind essenziell für die Jagd auf Beutetiere.

Vorkommen

Der Seeadler ist in weiten Teilen Europas und Asiens verbreitet. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von den Küsten Norwegens und Islands über Nord- und Mitteleuropa bis hin zur russischen Pazifikküste und Japan. Seeadler bevorzugen Lebensräume in der Nähe von Gewässern wie Seen oder Flüssen und Küsten, da ihre Hauptnahrungsquelle aus Fischen und Wasservögeln besteht. 

Das Hauptverbreitungsgebiet des Seeadlers in Deutschland sind die  Küsten- und Seenlandschaften der nördlichen Bundesländer. Hier verbringt dieser als Standvogel auch den Winter und baut in Wäldern mit stabilen Bäumen oder an Klippen seine gewaltigen Horste. Diese können einen Durchmesser von bis zu zwei Metern erreichen. Aber auch in Wald- und Seelandschaften des Binnenlandes ist er zu Hause. So wundert es nicht, dass der Seeadler an der Müritz (Mecklenburg-Vorpommern) und in der Oberlausitz (Sachsen) Deutschlands seine größte Siedlungsdichte hat.

Mitte des 20. Jahrhunderts war der Seeadler jedoch aufgrund von Lebensraumverlust, Bleivergiftungen und illegaler Jagd stark gefährdet. Durch gezielte Schutzmaßnahmen, wie die Ausweisung von Schutzgebieten, das Verbot von Pestiziden und die Einrichtung von Brutplätzen, konnten die Bestände des Seeadlers in vielen Regionen wieder stabilisiert werden.

Verhalten und Wissenswertes

Der Seeadler verbringt sein Leben häufig in Dauerehe mit einem Partner. Die Brutpaare brüten im Frühjahr und nutzen dafür gerne ihre riesigen Horste aus dem Vorjahr. Das Weibchen bebrütet während der Brutzeit ein bis drei Eier, während das Männchen sich um die Nahrungsversorgung kümmert. Die Jungvögel schlüpfen nach rund 40 Tagen und bleiben dann nach der Brut etwa 90 weitere Tage lang im Nest. Die Seeadlerpaare bleiben danach noch ca. zwei Monate an der Seite ihrer Jungen. Insgesamt können Seeadler bis zu 30 Jahre alt werden.

Zur Nahrungssuche benötigt der Seeadler Flüsse, Küsten oder große Seen. Er erbeutet vorzugsweise Fische, die sich nah an der Wasseroberfläche aufhalten. Neben Fischen gehören aber auch Wasservögel, Säugetiere und Aas zu den Hauptnahrungsquellen des Sehadlers. Die Jagd des kraftvollen Vogels ist besonders imposant zu beobachten: Im Sturzflug erbeutet er Fische bis zu einem Gewicht von fünf Kilogramm, dabei helfen ihm seine starken Krallen. Er kann zudem Vögel bis Graugansgröße überwältigen.

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Titelfoto von Dan Russon auf Unsplash

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