Die Sommerhitze ist nicht nur für uns Menschen eine Herausforderung, auch Vögel haben ihre eigenen Strategien entwickelt, um mit der Hitze umzugehen. Doch wie genau verhalten sie sich bei hohen Temperaturen? In diesem Blogartikel erfahrt ihr einige interessante Verhaltensweisen, die Vögel nutzen, um die heißen Tage zu überstehen.
Vögel und Hitze – Schatten erwünscht
Genau wie wir Menschen suchen sich Vögel instinktiv ein möglichst schattiges Plätzchen, um sich vor Überhitzung zu schützen. Bei ihnen sind das dann die Bereiche unter Bäumen und Büschen. Auch deshalb ist es wichtig, im eigenen Garten für möglichst viel Grünfläche und natürlichen Bewuchs zu sorgen – betonierte Gärten und Terrassen bringen keinem Vogel etwas. Haben sie einen guten Schattenplatz gefunden, machen die Vögel das Gleiche wie wir: Sie bewegen sich möglichst wenig. Denn Muskelarbeit erzeugt Körperwärme und heizt zusätzlich auf.
Eine Brise, bitte!
Unsere gefiederten Freunde haben zwar keine Ventilatoren, nutzen aber den Ersatz aus der Natur: Wind. Überschüssige Wärme gelangt nur über unbefiederte Stellen nach außen. Viele Vögel halten deshalb ihre Beine oder Flügel in den kühlenden Luftzug. Wasservögel nutzen ihr bevorzugtes Element als Kühlmittel und stellen einfach ihre Beine in das kühle Nass.
Können Vögel eigentlich schwitzen?
Können Vögel genauso wie wir Menschen schwitzen, um ihre Körpertemperatur zu regulieren? Die Antwort ist einfach: Nein. Warum ist das so? Vögel besitzen keine Schweißdrüsen wie Säugetiere. Das bedeutet, dass sie nicht die Möglichkeit haben, dadurch überschüssige Wärme über die Haut abzugeben. Stattdessen nutzen sie verschiedene Verhaltensweisen, um ihre Körpertemperatur zu senken.
Hecheln und Co.: Physiologische Anpassungen der Vögel bei Hitze
Langfristig gesehen haben einige Vogelarten zudem physiologische Anpassungen entwickelt, um besser mit Hitze zurechtzukommen. Dazu gehören unter anderem dünnere Federn oder spezielle Blutgefäßstrukturen, die eine Abkühlung des Körpers ermöglichen. Andere Vögel, wie beispielsweise Greifvögel oder Tauben, nutzen zudem das Hecheln zur Kühlung. Dabei öffnen sie ihren Schnabel und atmen schnell, wodurch sie Wärme über die Schleimhäute im Mund- und Rachenraum abgeben können. Sie passen auch ihre Nahrungsaufnahme an die Hitze an. Leichtere und wasserreiche Nahrung wie Früchte oder Insekten, die einen hohen Wassergehalt haben, werden bei hohen Temperaturen bevorzugt. Dies unterstützt die Wasserversorgung ihrer gefiederten Körper zusätzlich.
Wasser: Erfrischende Abkühlung für Vögel
Vor allem über die Atmung verlieren Vögel im Sommer eine Menge Wasser. Damit sie dieses schnell wieder aufnehmen können, sind sie oft auf menschliche Hilfe angewiesen. Vogeltränken und -bäder müssen auch gar nicht teuer sein. Für den Anfang reicht ein großer Blumentopfuntersetzer, den ihr an einer möglichst geschützten Stelle auf den Boden stellt und mit frischem Wasser füllt. In die Mitte kommt ein Stein, der den Besuchern als Sitz- und Landeplatz dient. Achtet aber darauf, das Wasser regelmäßig auszuwechseln und die Tränke zu säubern. Ansonsten können sich Krankheitserreger über das Vogelbad unter den Vögeln verbreiten.Falls ihr euch übrigens schon mal gefragt habt, wie die ewig fliegenden Mauersegler trinken: Sie steuern die Oberfläche eines Gewässers an. Dann gehen sie in den Gleitflug, schießen über das Wasser hinweg und nehmen es dabei mit dem Schnabel auf.
Trotz Hitze: Vögel nehmen gerne ein Sonnenbad
Auch, wenn sich Vögel mithilfe verschiedener Mechanismen vor der Sommerhitze schützen: Ab und zu nehmen sie auch gerne ein Sonnenbad. Dafür legen sich die gefiederten Flugkünstler für einige Minuten platt und mit leicht gespreizten Flügeln in die Sonne. Der Grund dafür liegt in der Pflege ihres Gefieders: Die warmen Sonnenstrahlen helfen dabei, die Federn gesund zu halten und kann außerdem Parasiten bekämpfen. Es besteht also kein Grund zur Sorge, wenn ihr bei gutem Wetter beispielsweise einen Zaunkönig oder eine Amsel scheinbar regungslos in eurem Garten beim Sonnen beobachten könnt.
Vögel haben vielfältige Strategien entwickelt, um mit Hitze umzugehen. Vom gezielten Aufsuchen von Schatten und Wasserquellen bis hin zu physiologischen Anpassungen – die Natur hat sie gut auf die Herausforderungen des Sommers gerüstet. Indem wir ihnen in unseren Gärten Wasserstellen und schattige Rückzugsorte bieten, können wir sie dabei unterstützen, die heißen Tage gut zu überstehen.
Titelfoto von Dan Wayman auf Unsplash