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Wespenbussard

Zwar ist der Wespenbussard dem artverwandten Mäusebussard zum Verwechseln ähnlich, doch zeichnet er sich durch eine besondere Eigenart in Aussehen und Verhalten aus. Sein Name kommt eben nicht von ungefähr.

Aussehen

Besonders im Flug ist der Wespenbussard leicht mit dem Mäusebussard zu verwechseln. Sieht man jedoch etwas genauer hin, erkennt man die schlankere Statur sowie die längeren und schmaleren Flügel, die auf der Unterseite ein charakteristisches Längsstreifenmuster aufweisen. Auch der Schwanz des zumeist graubraunen Wespenbussards ist länger und mit zwei dunklen Binden auf der Unterseite versehen. Er zeichnet sich außerdem durch einen kleinen Kopf mit langem Hals und bei adulten Vögeln durch eine gelb gefärbte Iris aus. Ausgewachsene Tiere erreichen eine Körpergröße von 50 bis 60 cm.
Gemäß seinem speziellen Namen ernährt sich der Vogel überwiegend von Wespen- und Hummellarven, die er aus Erdnestern hervorscharrt. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, haben Wespenbussarde Merkmale entwickelt, die bei Greifvögeln sonst nicht vorzufinden sind. Ein ausgeprägter Scharr- und Grabfuß mit wenig gekrümmten Krallen, eine kräftige Befiederung im Kopfbereich sowie schlitzförmige schmale Nasenöffnungen sichern die spezifische Nahrungsaufnahme des Tieres.

Vorkommen

Als ausgesprochener Zugvogel treibt es den Wespenbussard den Großteil des Jahres ins tropische Afrika. Um in den afrikanischen Regenwäldern und Baumsavannen südlich der Sahara zu überwintern, legen die Langstreckenzieher bis zu 8.000 Kilometer zurück. Erst im Mai suchen die Tiere ihre Brutgebiete in den Waldgebieten des mittleren Europas auf, welche sie Ende August jedoch bereits wieder verlassen. Besonders alte naturnahe Laubwälder mit offenen Lichtungen, Wiesen und sonnigen Schneisen werden dabei als Brutorte bevorzugt.
Obwohl der Wespenbussard aufgrund seiner speziellen Nahrung auf eine günstige Witterung angewiesen ist, scheint sein Bestand in Mitteleuropa langfristig stabil zu sein. In Deutschland gilt die Art als ungefährdet. Ihr Bestand wird auf 3.800 bis 5.000 Brutpaare geschätzt.

Vogelbeobachtungs-Tipps

Seiner heimlichen Lebensweise in belaubten Bäumen und einer für Greifvögel äußerst kurzen Brutzeit ist es zu verschulden, dass Vogelbeobachter den Wespenbussard hierzulande nicht allzu häufig zu Gesicht bekommen. Aufgrund der hohen Verwechslungsgefahr mit dem Mäusebussard erfordert eine Sichtung große Aufmerksamkeit und genaues Hinsehen. Ein besonders eindrucksvolles Schauspiel stellt dennoch der Zug der Wespenbussarde dar, der sie zumeist Ende August in ihr südliches Winterquartier treibt. Diese Reise treten oft mehrere Dutzend Tiere gemeinsam an.

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