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Zitronenstelze

Dieser scheue Vogel schmeckt zwar sicher nicht sauer, sorgt aber in Deutschland mit seinem Auftreten für Furore.

Aussehen

Die Zitronenstelze wird zwischen 17 und 18 Zentimeter lang. Wie der Name dieses zarten Singvogels schon vermuten lässt, erstrahlt sein Kopf zur Sommerzeit in einem leuchtenden Zitronengelb, das sich über den Nacken- und Rückenbereich fortsetzt. Den Nacken ziert oft ein dünnes schwarzes Band, das aber bei jedem Vogel anders geformt sein kann. An den Flügeln ist die Zitronenstelze eher grau bis schwarz gefärbt, der dünne Schnabel ist ebenfalls eher dunkel.

Im Winter gleichen sich Männchen und Weibchen sehr. Die gelbe Farbe ist dann bei beiden weniger intensiv, das Federkleid bewegt sich eher ins Gräuliche und zeigt auch Anflüge von Grün. Lediglich am Kopf bleibt eine gelbe Zeichnung zurück, die die Ohrdecken einschließt und die Augen umrandet. Bei manchen Tieren verschwindet das Gelb auch völlig.

Vorkommen

Vor allem in Asien ist die Zitronenstelze weit verbreitet, sie gilt nicht als gefährdet. Die russische Steppe bietet ihr ebenso einen Lebensraum wie beispielsweise der Himalaya oder die Mongolei. In den letzten Jahren hat die Zitronenstelze ihr Brutgebiet auch auf Osteruropa ausgedehnt und wird immer wieder in Polen gesichtet. In Deutschland ist ihr Erscheinen bisher sehr selten geblieben. Daher erregte es großes Aufsehen, als der Ornithologe Ludger Frye vor zwei Jahren ein Zitronenstelzenpaar am Sellstedter See bei Bremerhaven entdeckte. Dort wurde das Gebiet „Polder Glies“ als Naturschutzmaßnahme wiedervernässt, so dass es der Zitronenstelze gute Bedingungen bot, die sich zur Brut gern in feuchte Gebiete zurückzieht. Auch in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg wurden bereits Paare gesichtet.

Vogelbeobachtungs-Tipps

Aufgrund ihres seltenen Vorkommens in Deutschland müsst ihr großes Glück haben, um hierzulande einen Blick auf den gelben Kopf zu erhaschen. Zitronenstelzen sind Bodenbrüter, die ihre Nester ab April besetzen und sehr feuchtes Gelände lieben. Beim Nestbau und der Nahrungssuche halten sie sich allerdings bedeckt und sind oft sehr scheu. Auch mit Durchzüglern könntet ihr im Frühling Glück haben. Zur Nahrungssuche watet die Zitronenstelze durch das Wasser und steckt ihren Schnabel immer wieder hinein, um Insekten oder kleine Schnecken zu erbeuten. Bemerkbar macht sie sich durch ein kurzes, hohes, trillerndes Pfeifen, oftmals zweimal hintereinander.

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