Störche faszinieren mit ihren langen Beinen, eleganten Flügen und weiten Zugreisen. Ob in Deutschland auf Dächern und Feuchtwiesen oder rund um den Globus auf ausgedehnten Wanderungen: diese majestätischen Vögel sind einen näheren Blick wert. Erfahre in diesem Artikel alles über die wichtigsten Arten, ihre Lebensräume und ihr Verhalten.
Was macht Störche aus?
Störche gehören zur Familie der Störche (Ciconiidae) und bilden eine gut erkennbare Gruppe großer, langbeiniger Vögel. Weltweit gibt es etwa 20 verschiedene Arten, die sich in Größe, Gefiederfärbung und Lebensraum unterscheiden. In Europa sind vor allem der Weißstorch und der Schwarzstorch bekannt. Störche sind Zugvögel und ernähren sich vor allem von kleinen Tieren wie Fischen, Fröschen, Insekten oder kleinen Säugetieren.
Trotz der Unterschiede zwischen den Arten gibt es einige charakteristische Merkmale, die Störche auszeichnen. Typisch sind ihre langen Beine, der lange Schnabel und der aufrechte Gang. Mit ihren breiten Flügeln können sie weite Strecken gleiten und bei der Nahrungssuche weite Gebiete überfliegen. Störche leben meist in Paaren oder kleinen Gruppen, besonders während der Brutzeit, und bauen große, stabile Nester, oft auf Dächern, Bäumen oder hohen Plattformen. Viele Arten unternehmen saisonale Wanderungen über Tausende von Kilometern und nutzen dabei Thermikströme, um Energie zu sparen.
Störche in Deutschland: Welche Arten kann man beobachten?
In Deutschland sind Störche ein vertrauter Anblick, besonders im Frühling und Sommer. Dennoch brüten hier nur wenige Arten regelmäßig, da sie bestimmte Lebensräume wie Wiesen, Feuchtgebiete und Flusslandschaften benötigen. Dank Schutzmaßnahmen, Nisthilfen und der Wiederherstellung von Lebensräumen haben sich die Bestände einiger Arten stabilisiert.
Die wichtigsten Storcharten in Deutschland im Überblick:
- Weißstorch (Ciconia ciconia): Der Klassiker unter den Störchen, leicht zu erkennen an seinem weißen Gefieder mit schwarzen Flügeln. Weißstörche nisten bevorzugt auf Dächern, Kirchtürmen oder speziellen Nisthilfen. Sie sind vor allem in Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen gut zu beobachten.
- Schwarzstorch (Ciconia nigra): Scheu und zurückgezogen, lebt der Schwarzstorch vor allem in alten Wäldern mit Gewässernähe. Nester baut er hoch oben in Bäumen, Sichtungen sind daher selten. Zu den wichtigsten Verbreitungsgebieten zählen Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Teile Bayerns.
- Seltene Irrgäste: Andere Storcharten wie afrikanische oder exotische Arten tauchen in Deutschland nur vereinzelt auf und meist auf dem Durchzug. Sie sind daher für die regelmäßige Beobachtung eher unbedeutend.
Störche rund um den Globus
Störche sind anpassungsfähige Vögel, die auf allen Kontinenten mit geeigneten Lebensräumen außer der Antarktis vorkommen. In Afrika sind Arten wie der Abdim-Storch oder der Marabu weit verbreitet und nutzen Savannen, Feuchtgebiete und Flussläufe, um Insekten, Frösche und kleine Säugetiere zu jagen. In Europa dominieren der Weißstorch und der Schwarzstorch, die sowohl offene Landschaften als auch Wälder besiedeln. Weißstörche ziehen im Winter nach Afrika, während Schwarzstörche oft in Südeuropa überwintern. In Asien leben Störche in weiten Ebenen, Sümpfen und Reisfeldern, wobei Arten wie der Schwarzschnabelstorch beeindruckende Zugstrecken zurücklegen und wichtige Indikatoren für intakte Feuchtgebiete sind. In Amerika sind unter anderem Jabirus und ähnliche Arten zu finden, die Flüsse und Feuchtgebiete bevölkern und eine wichtige Rolle im Ökosystem spielen.
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