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Die Felsenschwalbe – Unscheinbare Flugkünstlerin

Die Felsenschwalbe – Unscheinbare Flugkünstlerin
Name Felsenschwalbe (Ptyonoprogne rupestris)
Größe 14 – 15  cm
Verbreitung Europa, Nordafrika
Lebensraum Gebirge, Küsten
Brutzeit Mai – Juli
Nahrung Insekten

Die Felsenschwalbe hat zwar nicht das farbenfrohste Gefieder, macht aber mit ihren rasanten Flugkünsten trotzdem auf sich aufmerksam. Das zeigt sich vor allem bei der Jagd im Flug des kleinen Vogels.

Aussehen

Die Felsenschwalbe ähnelt der Uferschwalbe, sie ist jedoch etwas kräftiger gebaut. Mit der hellen Brust und dem ansonsten bräunlichen Gefieder sehen sich die beiden Arten sehr ähnlich. Die Uferschwalbe hat jedoch ein braunes Brustband, welches bei der Felsenschwalbe fehlt. Ganz „schwalbenuntypisch“ ist der Schwanz kaum gegabelt. Weitere Merkmale sind weiße Schwanzflecke, die vor allem im Flug auffallen, und dunkle Unterschwanzdecken. Die Augen und der kurze, spitze Schnabel sind dunkel. Die Geschlechter unterscheiden sich bei dieser Vogelart kaum voneinander.

Vorkommen

Die Felsenschwalbe ist ein robuster, vielseitiger Brutvogel – doch im Allgemeinen hat sie es gern warm. Deshalb fühlt sie sich im Nordwesten Afrikas sowie in Südwesteuropa wohl, außerdem am Mittelmeer und in den Balkanländern bis weit nach Zentralasien hinein. In Europa leben über 120.000 Brutpaare, die meisten davon in Spanien, Portugal und der Türkei.

Wie ihr Name schon vermuten lässt, brütet die kräftige Schwalbe an Felswänden, in Gebirgsschluchten und an Steilklippen. Dabei spielt es keine große Rolle, ob die felsige Wand zu einem Gebirge oder einer Küstenklippe gehört. Hauptsache, sie ist so gut wie möglich vor Wind und Feuchtigkeit geschützt und bietet genug Spalten und Nischen. Auch Kunstbauten und andere Gebäude mit abwechslungsreicher Oberfläche wurden schon von dem Felsenbrüter „zweckentfremdet“.

Verhalten und Wissenswertes

Zwischen Mai und Juli findet die Brutzeit der Felsenschwalbe statt. In warmen Jahren kann sich das Brutgeschäft allerdings bis Oktober verlängern, weil die Vögel die Zeit für eine zweite Brut nutzen. Aus Lehm und Speichel mauern sich die geschickten Vögel ein schalenförmiges Nest an die Felswand. Es ist oben offen und beinhaltet meist zwei bis fünf weiße Eier mit dunklen Sprenkeln. Die Brut dauert gute zwei Wochen, wobei hauptsächlich das Weibchen brütet. Die Jungen bleiben einen Monat im Nest und bekommen auch nach dem Ausfliegen noch Futter von den Eltern.

Das Fliegen nach Felsenschwalben-Art will gelernt sein: Die kleinen Vögel sind bemerkenswerte Flugkünstler und können noch die schwächste Luftströmung optimal ausnutzen. Bei ihren Kapriolen wenden sie auf engstem Raum, fliegen beinahe komplette Loopings und machen halsbrecherische Sturzflüge. Da überrascht es nicht, dass die Felsschwalben auch die Jagd im Flug erledigen. Mit großem Geschick schnappen sie allerlei Insekten und Schmetterlinge aus der Luft.

Titelfoto von Dirk-Jan van Roest (Lizenz: CC BY 2.0)

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