Close

Vogel der Woche Vogelwelt

Raufußkauz – Gelbäugiger Dämmerungsgleiter

Raufußkauz – Gelbäugiger Dämmerungsgleiter
NameRaufußkauz (Aegolius funereus)
Größe22 bis 27 cm
VerbreitungNordamerika, Europa, Asien
LebensraumWälder, vor allem Nadel- und Mischwälder
Brutzeitraum25 – 30 Tage
NahrungMäuse, kleine Vögel, Insekten

Der Raufußkauz fasziniert mit seinem markanten Gefieder und seiner heimlichen Lebensweise. In unserem Artikel erfahrt ihr alles über sein Aussehen, sein Vorkommen in sowie spannende Details zu seinem Verhalten und weiteren Besonderheiten.

Aussehen

Der Raufußkauz ist ein mittelgroßer Eulenvogel mit einer Körpergröße von etwa 22 bis 27 cm und einer Flügelspannweite von 50 bis 62 cm. Besonders auffällig ist sein großer Kopf mit flachem Scheitel, der ihm in Kombination mit seinen gelben Augen einen charakteristisch „erstaunten Gesichtsausdruck“ verleiht. Sein Gefieder ist auf der Oberseite braun und zeigt diffuse, weißliche Flecken an den Schulterfedern. Die Unterseite ist weißlich mit bräunlichen Flecken, die leicht verschwommen wirken. Der Flug des Raufußkauzes ist eher geradlinig und besteht aus schnellen Flügelschlägen, die von kurzen Gleitphasen unterbrochen werden. Junge Raufußkäuze zeichnen sich durch ein schokoladenbraunes Gefieder aus, das im Gesicht von helleren Akzenten durchzogen ist, während ihr großer Kopf und die weit geöffneten Augen sie besonders niedlich wirken lassen.

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet des Raufußkauz erstreckt sich über große Teile Europas, Asiens und Nordamerikas. Er ist vor allem in den gemäßigten und borealen Regionen der nördlichen Hemisphäre verbreitet. Besonders häufig findet man ihn in dichten Nadel- und Mischwäldern, die ihm Schutz und Nahrung bieten. In Europa ist er vor allem in Skandinavien, Osteuropa und den Gebirgsregionen Mitteleuropas anzutreffen. In Deutschland gilt der Raufußkauz als eher seltener Brutvogel, bevorzugt jedoch strukturreiche Wälder mit einem ausreichenden Angebot an Höhlen zur Brut. Trotz seiner weiten Verbreitung bleibt er oft unentdeckt, da er eine heimliche Lebensweise führt und sich meist nachts auf die Jagd begibt.

Vogelbeobachtungs-Tipps

Die Nahrungssuche des Raufußkauzes ist von Effizienz geprägt: Mit seinem scharfen Gehör ortet er Beutetiere wie Mäuse, kleine Vögel oder größere Insekten selbst unter einer Schneedecke. Ein bemerkenswertes Detail ist zudem seine Fähigkeit, lautlos zu fliegen – So kann er seine Beute lautlos überraschen. In Zeiten von Nahrungsüberschuss legt der Raufußkauz Vorratsdepots an, indem er Beutetiere in Baumhöhlen oder Spalten versteckt.

Während der Balzzeit in den Frühjahrsmonaten macht das Männchen durch charakteristische, rhythmische Rufe auf sich aufmerksam. Zu hören sind diese oft in den späten Abendstunden. Nach erfolgreicher Paarung sucht das Weibchen eine geeignete Bruthöhle, in denen sie ihre Eier ablegt. Das Männchen übernimmt währenddessen die Versorgung mit Nahrung.

Sozial ist der Raufußkauz eher zurückhaltend und verbringt die meiste Zeit allein, außer während der Brutzeit. Ein interessanter Fakt ist seine Anpassung an kalte Regionen: Seine Beine und Zehen sind mit feinen Federn bedeckt, die nicht nur vor Kälte schützen, sondern ihm auch Halt auf glatten Ästen bieten.

Titelfoto: iStock/Martin-Kubik