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Vogelwelt

Steppenweihe – Greifvogel des Ostens

Steppenweihe – Greifvogel des Ostens

Die Steppenweihe kommt selbst in den unwirtlichsten Regionen Osteuropas und Zentralasiens zurecht. Den Winter verbringt der schlanke Greifvogel mit den schmalen Flügelspitzen allerdings weiter südlich.

Aussehen

Weil bei der Steppenweihe sowohl die Flügel als auch der Schwanz sehr lang und schmal sind, wirkt sie schmächtig und wendig. Die Männchen haben große Ähnlichkeit mit männlichen Kornweihen. Daher ist ihr Gefieder hellgrau mit weißen Oberschwanzdecken und einer auffallend hellen Unterseite. Steppenweihenmännchen haben einen schwarzen Keil an den Flügeln, wobei pro Flügel nur circa vier Federn schwarz sind.

Die Weibchen unterscheiden sich nur minimal von den weiblichen Korn- und Wiesenweihen. Sie sind dunkelbraun gefärbt und tragen ein deutliches Strichelmuster an der Unterseite. Im Flug fallen ihre schwarz-weiß gemaserten Flügelunterseiten auf. Außerdem sind die Augen der Weibchen weiß umrandet und sie haben eine weiße, halsbandartige Zeichnung.

Vorkommen

Wie der Name schon vermuten lässt, fühlen sich unsere Vögel der Woche in Steppengebieten wohl, genauer gesagt in denen Osteuropas und Zentralasiens. Sie besiedeln zum Beispiel einen großen Teil Kasachstans. Ein kleineres, isoliertes Verbreitungsgebiet liegt in der Nähe von Moskau.

In den Wintermonaten wird es aber selbst den robusten Greifvögeln etwas zu kalt. Ab September ziehen sie nach Burma in Südostasien, Indien und ins Afrika südlich der Sahara. Es wurden aber auch schon Steppenweihen beobachtet, die in Süd- oder gar Mitteleuropa überwinterten.

Verhalten und Wissenswertes

Mit ihrem leichten Flug erinnert die Steppenweihe fast schon an eine Seeschwalbe. Auf der Suche nach Nahrung vollführt sie einen gaukelnden Flug und bleibt dabei recht nah am Boden. So erbeuten die Greifvögel Steppenlemminge, Ziesel, Hamster und Mäuse. Auch kleinere Singvögel wie Lerchen, Stelzen und Pieper können ihnen zum Opfer fallen. Ist das Nahrungsangebot knapp, schnappen sich die Weihen auch mal Eidechsen oder größere Insekten.

Schon im Winterquartier finden sich die Brutpaare zusammen, allerdings in jedem Jahr neu. Den größten Anteil der Arbeit am Nest leistet das Weibchen. Sie trägt eine Menge Halme und Gräser zusammen, um im Schutz von Sträuchern oder hohem Gras das Nest zu errichten. Auch die drei bis sechs Eier bebrütet sie allein, was ungefähr einen Monat dauert. Nach dem Schlüpfen hudert sie ihre Kleinen, während der Vater seiner Familie Futter bringt. Später werden die Jungen von beiden Eltern gefüttert und verlassen nach etwa 40 Tagen das Nest. Doch auch dann sind sie noch nicht komplett selbstständig, sondern bleiben weiter in der Nähe der Eltern.

Leider geht der Bestand der Steppenweihe immer weiter zurück. Ihr Lebensraum wird nach und nach immer kleiner, da der Mensch die Fläche beansprucht. In den Balkanländern war die Art einmal häufig vertreten, heute ist sie dort allerdings komplett verschwunden.

Foto: Mprasannak (Lizenz: CC BY-SA 4.0)

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