Der Bergfink – der gesellige Wintergast
Name | Bergfink (Fringilla montifringilla) |
Größe | 14 bis 16 cm |
Verbreitung | Große Teile von Europa, Sibirien, Vorder-, Zentral- und Südostasien |
Lebensraum | Lichte Birken- und Nadelwälder im Sommer, Äcker und Gärten im Winter |
Brutzeit | Mai bis Juli |
Nahrung | Insekten, Insektenlarven, Sämereien, Bucheckern, Nüsse, und Getreide |
Der Bergfink ist in ganz Mitteleuropa ein beliebter Wintergast. Wenn es ihm in seinen Brutgebieten im Norden zu kalt wird, zieht es ihn in unsere heimischen Gegenden, wo ihr den goldigen Singvogel von Oktober bis April in Gärten, auf Wiesen und auf Feldern ausgiebig bewundern könnt.
Aussehen
Der Bergfink ähnelt dem Buchfink in seiner Größe und Statur. Sein Körper misst 14 bis 16 cm. Unterscheiden könnt ihr ihn an seinem Gefieder, das beim Männchen an Brust, Rücken und Flügelstreifen orangebraun ist. Bauch und Bürzel sind weiß. Nach der Brutzeit mausert sich der Bergfink, wodurch sich das restliche Gefieder in Pracht- und Schlichtkleid voneinander unterscheidet. Im Winter sind Kopf, Nacken und vorderer Rücken des Männchens bräunlichgrau geschuppt. Im Frühjahr wird die Oberseite seines Federkleids schwarz, das es kontrastreicher und prächtiger macht. Auch das Orange und Weiß der Brust leuchten intensiver.
Das Gefieder des Weibchens ist deutlich schlichter und wechselt die Farbe dagegen kaum. Der Kopf ist grau mit einem dunklen Streifen auf dem Oberkopf. Das Rückgefieder ist braun gefleckt. Die Brust ist leicht orange gefärbt, aber deutlich matter als die des Männchens.
Vorkommen
Der Bergfink zählt zu den Zugvögeln. Während der Sommermonate erstreckt sich sein Brutgebiet über mehr als 20 Millionen Quadratkilometer von Skandinavien über das europäische Russland bis hin zu den Weiten Sibiriens, einschließlich Kamtschatka. In dieser Zeit wählt er lichte Birken- und Nadelwälder als Brutplätze aus, in denen er reichlich Insekten und Larven findet.
Während des Winters verlässt der Bergfink sein Brutgebiet vollständig und zieht in große Teile von West-, Mittel- und Südeuropa, wo er in Buchenwäldern, auf Äckern und in Gärten zu beobachten ist. So ist er in den Wintermonaten auch ein häufiger und gern gesehener Gast an heimischen Futterhäuschen. Darüber hinaus überwintert der Bergfink in Teilen von Vorder- und Zentralasien. Auch in Südostasien finden sich typische Zuggebiete.
Verhalten und Wissenswertes
Bergfinken sind äußerst gesellige Vögel, die oft in Gruppen, auch zusammen mit anderen Finken, anzutreffen sind. Im Schwarm fliegen sie enger beieinander als Buchfinken und nachts rücken sie oft in größeren Schlafgemeinschaften eng zusammen. Es kommt daher vor, dass sie manchen Gebieten als riesige Schwärme in Waldgebiete einfallen und dort für längere Zeit verweilen.
Ihre Nahrung suchen Bergfinken hauptsächlich am Boden. Im Sommer jagen sie bevorzugt Insekten und Larven, während sie im Winter Bucheckern, Nüsse, Sämereien und Getreide fressen. Deshalb sind sie in dieser Jahreszeit oft auf Feldern und an Futterhäuschen im Garten zu beobachten.
Der Bergfink baut sein Nest gern in der Astgabel von Bäumen in Stammnähe oder in hohen Sträuchern. Das Weibchen konstruiert das Nest aus dünnen Zweigen und Halmen, das später mit Moosen, Federn und Haaren ausgepolstert wird, um für den Nachwuchs eine behagliche Wärme zu schaffen. Das Gelege, bestehend aus bis zu 7 Eiern, wird etwa 14 Tage lang vom Weibchen ausgebrütet. Nach weiteren zwei Wochen verlassen die Jungen das Nest.
Der Gesang des Bergfinken ist besonders laut und prägnant, ähnlich dem Grünfinken. Der quäkende Ruf hat ihm den Spitznamen „Quäker“ eingebracht. Im Flug sendet er ein hartes, kurzes „jäk“ aus.