Eine Beobachtungstour durch die Goldene Aue

Länge

ca. 7 Kilometer

Dauer

4 Stunden

Schwierigkeitsgrad

einfach

Beobachtungszeitraum

ganzjährig; Rast der Kraniche im Herbst

Ausrüstung

Fernglas (z.B. sektor DS 8×42 compact+ von Eschenbach), Spektiv, Bestimmungsbuch, wasserfestes Schuhwerk

Werdegang eines Vogelparadieses

Das Gebiet der Goldenen Aue liegt an der Grenze zwischen Thüringen und Sachsen-Anhalt und hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Schon ab dem 13. Jahrhundert wurde die große Niederung von flämischen Siedlern trockengelegt und für die Landwirtschaft genutzt. Während früher nur die Landschaft zwischen Görsbach und Auleben als Goldene Aue bezeichnet wurde, zählt heute auch das untere Helmetal dazu. Immer wieder traten die Harzflüsse über die Ufer und formten die Goldene Aue neu.

In den 1960’er Jahren wurde daher eine Talsperre errichtet, die heute den Helmestausee Berga-Kelbra begrenzt. Zusammen mit den Fischteichen Auleben und den Bielener Kiesseen bildet er die wichtigsten Stillgewässer der Landschaft. Gerade die Fischteiche und der Stausee können große Schilfgebiete aufweisen und bieten damit vielen Vögeln einen Rückzugsort. Außerdem setzt sich die Aue aus Acker- und Weideflächen, feuchten Senken und mageren Wiesen zusammen.

Diese Route bezieht sich vor allem auf die Fischteiche Auleben und den Helmestausee, da sie sich gut für eine Beobachtungstour zu Fuß eignen. Die Bielener Kiesseen sind aber mit dem Auto auch gut zu erreichen, am besten mit Sundhausen als Ausgangspunkt. Auf der Straße zwischen Sundhausen und Bielen gibt es immer wieder Zugänge zu den verschiedenen Seen. Besonders hervorzuheben ist der winterliche Möwensee, da er sehr spät zufriert und vielen Enten und Sägern Platz bietet.

Auf dem Wasser und in der Flur

Startet am besten in dem kleinen Örtchen Auleben. Von dort könnt ihr zunächst mit dem Auto der Straße nach Görsbach folgen und passiert dabei die Fischteiche Auleben. Von der Straße aus könnt ihr meist eine reiche Auswahl an Enten und Limikolen beobachten.

Zurück in Auleben stellt ihr das Auto ab und lauft etwa 3,4 Kilometer bis zur Naturschutzstation Numburg am Helmestausee. Der Weg führt euch durch ein großes Wiesengebiet, wo ihr zur Brutzeit auf Kiebitze, Braunkehlchen, Raubwürger und Neuntöter treffen könnt. An den ersten Ausläufern des Sees halten sich zudem Sperbergrasmücken auf.

An der Numburg könnt ihr aus einer umgebauten Scheune heraus de See überblicken. Gerade im Herbst, wenn die Kraniche ihre Schlafplätze anfliegen, ist das ein toller Beobachtungspunkt. Wenn ihr weiter die Südseite des Sees entlanggeht, kommt ihr auch zum Beobachtungsturm auf dem Campingplatz Kelbra. Am südöstlichen Ende des Sees bietet ein weiterer Turm noch mal einen anderen Blickwinkel auf die Wasserfläche. Je nachdem, wann ihr die Goldene Aue besucht, solltet ihr auf unterschiedliche Vogelarten achten. Die Übersicht am Anfang des Artikels hilft euch dabei. Viel Spaß beim Beobachten!