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Allgemein Vogelwelt

Greifvögel unterscheiden, Teil 1: Weihen

Greifvögel unterscheiden, Teil 1: Weihen

Weihen sind schlanke Greifvögel mit langen Flügeln und einem langen, geraden Schwanz (bei Greifvögeln auch „Stoß“ genannt). In Deutschland brüten Kornweihe, Wiesenweihe und Rohrweihe. Was sie unterscheidet, lest ihr hier.

Kornweihe

Ausgewachsene Männchen fallen durch ihr helles, graues Gefieder und die schwarzen Flügelspitzen auf. Im eulenartigen Gesicht leuchten Schnabelwurzel und Augen kräftig gelb. Die Weibchen sind braun gefärbt und auf der Unterseite großflächig weiß gebändert – auch der Schwanz weist ein Streifenmuster auf. Im Unterschied zu den Milanen haben Weihen keinen gegabelten Schwanz.

Genau wie die anderen Weihen ist die Kornweihe darauf spezialisiert, im langsamen Flug nach Beute Ausschau zu halten. Manchmal ist sie dabei stundenlang in der Luft – daher die breiten Flügel und der kräftige Schwanz. Sehr typisch für Kornweihen ist der rüttelnde „Schaukelflug“, der mit angewinkelten Flügeln nah über dem Boden ausgeführt wird. Bei fliegenden Männchen fällt der große, weiße Bürzel auf.

Wiesenweihe

Die Wiesenweihe sieht der Kornweihe auf den ersten Blick sehr ähnlich, vor allem was die Grundfarben der Geschlechter betrifft. Die Wiesenweihe ist noch etwas schlanker und hat spitzere Flügel. Während männliche Kornweihen einen rein weißen Bauch haben, ist dieser beim Wiesenweihen-Männchen braun gestrichelt. Außerdem wirken die schwarzen Flügelspitzen verwaschener und setzen sich nicht so deutlich ab. Die Weibchen der beiden Arten zu unterscheiden, ist allerdings sehr schwierig, da sie sich extrem ähneln.

Auch hier ist ein leichter, wendiger, niedriger Flug über Wiesen und Feldern zu beobachten. Wichtig ist, auf die V-förmige Flügelhaltung und den gaukelnden Flug zu achten. Die Wiesenweihe gibt einen hohen, keckernden Ruf von sich, der wie ein Lachen klingt. Fliegende Männchen lassen sich durch eine dünne, schwarze Flügelbinde erkennen.

Rohrweihe

Die Rohrweihe wird ein ganzes Stück größer als Korn- und Wiesenweihe – sie erreicht eine Flügelspannweite von 120 Zentimetern. Beide Geschlechter haben überwiegend braunes Gefieder. Die Männchen zeigen einen dunkelbraunen Rücken, einen kastanienbraunen Bauch sowie graue Bereiche an Flügeln und Schwanz. Hals und Nacken sind weiß mit braunem Strichelmuster. Die Weibchen sind fast komplett dunkelbraun, nur an Schultern, Brust und Kopf zeigt sich etwas Weiß; der Scheitel ist gelblich.

Die Art kommt vor allem in größeren Schilf- und Röhrichtbeständen vor. Im Flug zeigt sich die einheitlich gefärbte Unterseite. Bei fliegenden Männchen wird der Kontrast zwischen braunem Rücken, grauen Flügeln und schwarzen Flügelspitzen deutlich. Im Balzflug ruft die Rohrweihe laut „kiiäh“.

Foto: Deborah Freeman (CC BY-SA 2.0)

 

Lest auch die anderen Beiträge dieser Reihe:

Teil 2: Falken

Teil 3: Bussarde

Teil 4: Adler

Teil 5: Sperber und Habicht

2 Comments

  • In der Beschreibung der Rohrweihe ist am Ende zu lesen:“ im Balzflug ruft die Kornweihe laut kiiäh. Da ist sicher die Rohrweihe gemeint. Sicher werden sie das auch schon selbst gemerkt haben. Bei der Kornweihe ist zu lesen: auch der Schwanz „weißt“ ein Streifenmuster auf…“ da das Wort „weist“ von „aufweisen kommt, wird es nicht mit ß geschrieben. Fachlich finde ich die Beschreibungen sehr interessant. Mir wäre noch wichtig gewesen wie der Bürzel bei den Weibchen von Korn-und Wiesenweihe aussieht.

    • Hallo Wolfgang,
      erstmal vielen Dank für deine Anmerkungen. Da hast du ganz recht, das bessern wir natürlich sofort aus! Schön, dass dir der Beitrag trotzdem gefallen hat.

      Viele Grüße!

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