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Vogelwelt

Unglückshäher – Glücksvogel der Finnen

Unglückshäher – Glücksvogel der Finnen

Entgegen seinem Namen bringt der Unglückshäher keine unheilvolle Botschaft. In Finnland, wo er die kalten Nadelwälder bewohnt, gilt er sogar als Glücksvogel!

Aussehen

Unglückshäher werden immerhin etwa 30 cm groß, sie gehören zur Familie der Rabenvögel. Ihr Gefieder ist überwiegend beige bis braun, von Kopf und Nacken abwärts geht das Braun am Rücken in Grau über. Bürzel, Schwanz und Flügel tragen einen rötlichen Schimmer, der besonders im Flug zu erkennen ist. Der dunkle Schnabel ist eher kurz und leicht abgerundet, die Beine sind ebenfalls dunkel.

Vorkommen

Der Unglückshäher ist ein Vogel des Nordens, der Kälte und des Schnees. Er kommt in Norwegen, Schweden, Finnland (vor allem Lappland) und Teilen Russlands vor, außerdem in der Taiga Sibiriens.

Als Standvogel bewohnt der Unglückshäher durchgehend die Nadel- und Mischwälder seiner Heimat, wo er zwischen den Bäumen umherfliegen und flink durch die Zweige turnen kann.

Vogelbeobachtungs-Tipps

Da der Unglückshäher meist in seinem nordischen Gebiet bleibt, war sein Auftauchen in südlicheren Breitengraden früher eine kleine Sensation – aber keine positive. Denn die Menschen hielten ihn in ihrem Aberglauben für einen Unglücksboten, der aus der Kälte zu ihnen kam. Natürlich ist das Unsinn, aber seinen Namen verdankt der hübsche Vogel diesem Aberglauben bis heute. Auf Englisch heißt er „sibirian jay“, auf Finnisch „kuukkeli“. Übrigens gilt er in Lappland wiederum, wo er in Finnland am allerhäufigsten auftaucht, als besonderer Glücksvogel der Menschen dort.

Unglückshäher leben zwar eigentlich recht zurückgezogen, besitzen aber auch eine gesunde Portion Neugier. Wanderern und Waldarbeitern rücken sie schon mal etwas zu sehr auf die Pelle und nehmen gern an ihren Picknicks teil.

Überhaupt ist der Unglückshäher ein überzeugter Allesfresser, er ernährt sich jedoch hauptsächlich von Samen, Nüssen und Beeren, die er im Wald finden kann. Außerdem legt er immer wieder kleine Nahrungsvorräte in den Bäumen und am Boden an, die er sogar im Schnee wiederfindet.

Natürlich nutzen die Vögel das Dickicht der Nadelbäume auch, um darin ihre Nester zu verbergen. Sie brüten schon recht früh im Jahr und versehen ihre Nester daher mit einer dicken Daunenschicht, um der Kälte zu trotzen.

Stimmlich sind Unglückshäher richtige Koryphäen und können bei Gefahr aus 25 verschiedenen Rufen wählen, um ihren Artgenossen mitzuteilen, welcher Fressfeind gerade genau im Anmarsch ist. Wird die Situation allerdings zu brenzlig, flüchten die Vögel in den meisten Fällen. Sicherheit geht eben doch vor!

  • Übrigens fanden Forscher heraus, dass Unglückshäher ziemlich genau erkennen können, wie nah sie mit einem Artgenossen verwandt sind.

Foto: Estormiz (Lizenz: Public Domain)

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