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Schwarzhalstaucher

Der Schwarzhalstaucher ist ein begabter Schauspieler: Bei der Balz tarnt er sich mal als Katze, mal als Pinguin. In Tschechien wurde er gerade zum Vogel des Jahres 2015 gewählt.

Aussehen

Der Schwarzhalstaucher sieht ein bisschen so aus wie der morbide Cousin des Haubentauchers: Die buschige Haube und den langen Hals teilen die beiden Lappentaucher, aber anstatt strahlend weiß ist der Schwarzhalstaucher – der Name verrät es – eben tiefschwarz. Als Farbtupfer trägt er rostrote Federbüschel an den Seiten. Mit maximal 35 Zentimetern Größe ist der Schwarzhalstaucher jedoch etwas kleiner als sein weißer Verwandter. Im Prachtkleid wirkt er mit seiner auffallend roten Iris und der bronzefarbenen Haube am Hinterkopf fast ein bisschen bedrohlich. Wenn der Schwarzhalstaucher aber im Herbst in sein graubraunes, haubenloses Schlichtkleid wechselt, ist der bedrohliche Schein verflogen. Bis zu Beginn der Brutsaison zwischen Februar und April bleibt das Grau. Die zugehörigen Küken sind übrigens schwarzgrau mit roten Schnabel.

Vorkommen

An üppig bewachsenen Teichen und Seen Mitteleuropas fühlt sich der Schwarzhalstaucher am wohlsten. In Deutschland trefft ihr ihn am ehesten an den Binnengewässern Schleswig-Holsteins und Mecklenburg-Vorpommerns an, er lebt aber auch an den Schildkröten-verseuchten Teichen im sächsischen Limbach-Oberfrohna, an der Talsperre Kelbra im Südharz, und in Süddeutschland, am Kochel- und am Bodensee. Während der Schwarzhalstaucher bei uns noch sehr häufig ist, ist er aus der typisch tschechischen Teichlandschaft fast verschwunden. Um auf diesen Schwund aufmerksam zu machen, wurde er zum Tschechischen Vogel des Jahres 2015 gewählt. Im Landschaftsschutzgebiet Odertal in Nordmähren, wo er traditionell nistet, macht die sinkende Wasserqualität dem Schwarzhalstaucher zu schaffen. Eine Ursache ist vielleicht die intensive Karpfenzucht: Karpfen machen das Wasser trüb und damit die Nahrungssuche für Schwarzhalstaucher immer schwieriger. Außerdem verschmutzen phosphorhaltige Düngemittel das Wasser. Zu allem Überfluss ist der Schwarzhalstaucher einer der Vögel, die voraussichtlich besonders stark vom Klimawandel betroffen sein werden. Daher müssen wir seine Bestände schon heute genau beobachten: In Tschechien genau wie bei uns.

Vogelbeobachtungs-Tipps

Für den Vogelbeobachter zieht der Schwarzhalstaucher alle Register. Eine der mehrere hundert Vögel großen Kolonien bei der Balz zu beobachten ist ein Spektakel der besonderen Art. Der gesellige Schwarzhalstaucher balzt in Gruppen und führt dabei innerhalb einer Stunde etwa zwei bis vier Posen und Rufe vor. Sein Repertoire kann sich sehen lassen: Ein Publikumshit ist zum Beispiel der so genannte Pinguintanz, wobei sich zwei Taucher weit aus dem Wasser erheben und beide – heftig mit den Füßen strampelnd – die Hälse recken. Nicht minder beeindruckend ist die Katzenpose, bei der beide Schwarzhalstaucher mit aufgeplusterten Federn und angehobenen Flügeln ein Parallelschwimmen und einen Fluglauf veranstalten. Passend zu ihrem geheimnisvollen Äußeren ist hingegen die Geisterpose, bei der ein Vogel langsam vor dem anderen aus dem Wasser auftaucht. Versucht im nächsten Frühling eine Vorstellung mitzuerleben!

Die Balz von Haubentaucher und von Schwarzhalstaucher ist sich sehr ähnlich. Den Pinguintanz des Haubentauchers könnt ihr in diesem Video kennenlernen!

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