Heerter See

Länge

ca. 6 Kilometer

Dauer

1,5 bis 2 Stunden

Schwierigkeitsgrad

leicht

Beobachtungszeitraum

ganzjährig; im Winter zahlreiche Möwen

Ausrüstung

Fernglas (z.B. sektor DS 8×42 compact+ von Eschenbach), Spektiv, Bestimmungsbuch

Artenreiches Mini-Wattenmeer

Der Heerter See liegt in Niedersachsen, am Übergang der Norddeutschen Tiefebene zu den Mittelgebirgen. Er gehört zur Stadt Salzgitter und liegt zwischen den Stadtteilen Heerte und Gebhardshagen. In den 1950er Jahren künstlich angelegt, sollte der See ursprünglich die Eisenerzwäsche unterstützen. Viel ton- und quarzhaltiges Wasser wurde in den See eingespült und sein Salzgehalt lag zeitweise über 20 Prozent! So kam es, dass sich Pflanzen ansiedelten, die man sonst an der Küste erwarten würde. Noch heute wirkt der See teilweise wie ein kleines Wattenmeer und wer genau hinsieht, kann schon mal auf Sanddorn stoßen.

Mittlerweile ist die Eisenerzwäsche eingestellt. Der See entwickelte sich schnell zu einem bedeutenden Brut– und Rastgebiet für Vögel. 313 Arten wurden hier bereits beobachtet, 113 davon stehen auf der Roten Liste. Der See ist von weitläufigen Schlamm- und Röhrichtflächen umgeben und daher auch für Limikolen interessant. Im Herbst schlafen hier mehrere Hundert Kraniche. Aus dem Schilf erklingen die Rufe der Bartmeisen und Rohrdommeln.

Wanderung um den Heerter See

Auf einem sechs Kilometer langen Rundweg könnt ihr den See und seine Flora und Fauna ganz in Ruhe genießen. Startpunkt ist ein Parkplatz zwischen Gebhardshagen und Lobmachtersen. Von dort führt ein Waldweg in nördlicher Richtung zu einem hohen Beobachtungsturm. Von hier ergibt sich ein lohnender Blick auf die Wasserfläche – und wer ein Spektiv hat, sollte es hier einsetzen.

Genug beobachtet? Dann lauft ihr den Waldweg zur Hälfte zurück und biegt dann links ab, um den See gegen den Uhrzeigersinn zu umrunden. Es geht zunächst durch ein Wäldchen und dann, nach einer sanften Linkskurve, an der Schilfkante entlang. Hier bietet sich immer mal wieder ein Blick auf den See. An der Nordseite kommt ihr zu einer Beobachtungshütte. Der See wird von einem bewachsenen Damm durchquert, den ihr von der Hütte aus gut sehen könnt. Achtet hier besonders auf Rohrdommeln und Bartmeisen. Anschließend führt der Weg erst in westlicher und dann in südlicher Richtung zurück zum Ausgangspunkt.