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Segler: wahre Flugakrobaten

Segler: wahre Flugakrobaten

Segler verbringen fast ihr ganzes Leben in der Luft – sie schlafen, fressen und paaren sich sogar während des Fliegens. Diese Vögel sind so gut an das Leben in der Luft angepasst, dass sie monatelang ohne den Boden zu berühren unterwegs sein können. Aber was genau macht sie so besonders? In diesem Artikel erfährst du mehr über die erstaunlichen Flugwunder.

Was zeichnet Segler aus?

Segler (Apodidae) gehören zur Ordnung der Seglervögel (Apodiformes). Die Vogelfamilie umfasst weltweit 92 Arten. Sie zeichnen sich insbesondere durch ihre hervorragende Anpassung an das Leben in der Luft aus. Ihre Flügel sind lang, schmal und sichelförmig. Das ermöglicht es ihnen, mit minimalem Aufwand große Distanzen zu überwinden. Anders als viele andere Vögel können Segler sich während des Fluges ausruhen. Sie sind zudem in der Lage, während des Fliegens zu fressen, indem sie Insekten aus der Luft fangen. In der Brutzeit nisten Segler meist in hohen Gebäuden oder Felsspalten. Dort legen sie ihre Eier in Nestern aus trockenem Gras und Federn ab.

Segler sind außerdem wahre Meister im Gleiten. Sie nutzen Aufwinde und thermische Strömungen, um stundenlang oder sogar tagelang in der Luft zu bleiben. Während ihres Lebens fliegen sie häufig zwischen Europa und Afrika hin und her und legen dabei enorme Distanzen zurück. Ihre Wanderungen können bis zu 10.000 Kilometer betragen. Viele Segler wie beispielsweise der Mauersegler sind dementsprechend Langstreckenzieher. Bekannt ist die Vogelfamilie auch für ihre spektakulären Flugmanöver: Sie können blitzschnell die Richtung wechseln und sogar mit ihren scharfen Augen Beutetiere wie kleine Insekten und Fluginsekten aus großer Höhe erspähen.

Wo leben Segler?

Mit Ausnahme der Antarktis kommen Segler auf allen Kontinenten vor, sie sind also nahezu weltweit verbreitet. Als Lebensraum bevorzugen sie vor allem Regionen mit großen, offenen Flächen wie weite Felder, Wälder oder Gebirgstäler. Dort können sie sich beim Fliegen leicht fortbewegen und idealerweise ausreichend Nahrung – vor allem Insekten – finden. Auch in städtischen Gebieten fühlen Segler sich wohl. Besonders in Städten mit alten Gebäuden und hohen Fassaden, wo sie ihre Nester bauen können. Segler sind Zugvögel und ziehen je nach Jahreszeit zwischen verschiedenen Regionen hin und her. Während des Sommers sind sie häufig in Europa, Asien und Nordafrika zu finden, im Winter fliegen sie in die wärmeren Regionen Afrikas oder Südostasiens. Vertreter der Vogelfamilie sind zum Beispiel:

  • Weißbürzelsegler (Apus caffer): Der Weißbürzelsegler ist in Afrika und neuerdings auch in Teilen Südeuropas zu finden. 
  • Haussegler (Apus affinis): Dieser Segler ist der kleinste Vertreter seiner Gattung und vor allem in den tropischen Regionen Afrikas und Asiens verbreitet.
  • Fahlsegler (Apus pallidus): Nur selten taucht der Fahlsegler in Mitteleuropa auf, sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von den Kanaren über Nordwestafrika bis nach Südeuropa. Er sieht dem Mauersegler zum Verwechseln ähnlich. 

Wo kann man Segler in Deutschland beobachten?

In Deutschland sind zwei Seglerarten häufig anzutreffen: der Mauersegler und der Alpensegler. Der Mauersegler (Apus apus) ist in Städten und ländlichen Gebieten weit verbreitet, wo er sich vornehmlich in den Dächern oder Nischen von Häusern oder anderen Gebäuden niederlässt. Etwas seltener hingegen ist der Alpensegler (Apus melba). Er kommt vor allem in den südlichen Regionen Deutschlands vor. Diese Art nistet bevorzugt in hohen Felsen und felsigen Gebirgen, aber auch in einigen städtischen Gebieten kann man sie entdecken. 

Titelfoto: iStockphoto.com/mirceax