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Beliebt Vogel der Woche

Der Bluthänfling – Geflügelter Unkrautjäter

Der Bluthänfling – Geflügelter Unkrautjäter
Name Bluthänfling (Linaria cannabina)
Größe 12-14 cm
Verbreitung Europa, Nordafrika, Vorderasien, westliches Zentralasien
Lebensraum Tieflandregionen mit vielen Büschen und Hecken, Wäldern, Weinberge, größere Gärten
Brutzeit März bis Juni
Nahrung Samen, Früchte, Körner, während der Brutzeit auch kleinere Insekten

Der Bluthänfling ist ein in Europa weitverbreiteter Vogel. Auch wenn sein Name vielleicht anderes vermuten lässt, ernährt sich der Bluthänfling fast ausschließlich von Samen. Die ebenfalls von dem Namen abgeleitete Vermutung, dass er dabei die Hanfsamen bevorzugt, stimmt allerdings. Hier erfahrt ihr alles wichtig über unseren Vogel der Woche.

Aussehen

Seinen markanten Namen verdankt der Bluthänfling nicht nur seiner Vorliebe für Hanfsamen, sondern auch seinen karminroten Federn an Stirn und Brust, die einen schönen Kontrast zum sonst braun-grauen Federkleid bilden. Die auffällig roten Federn besitzen jedoch nur die männlichen Exemplare, wohingegen die Weibchen durchgehend dunkelbraune Federn haben. Äußerlich kann man den Bluthänfling schnell mit dem ebenfalls rot gefärbten Birkenzeisig verwechseln. Allerdings kann man den Bluthänfling an seinem Schnabel erkennen, der grau und nicht gelb gefärbt ist.

Vorkommen

Der Bluthänfling hat ein überaus großes Verbreitungsgebiet. Bis auf den hohen Norden lebt er in ganz Europa, Nordafrika und in Teilen Asiens. Hier in Mitteleuropa lebt er als Standvogel. Sein bevorzugter Lebensraum sind Busch- und Heckenlandschaften im Tiefland, aber auch kleinere Wälder, Weinberge und Siedlungsränder. Sogar in die Stadt zieht es den Bluthänfling in den letzten Jahren, wo er sich in Parks, Kiesgruben oder Gleisanlagen aufhält. In der freien Natur verspeist der Bluthänfling am liebsten das, was andere als Unkraut betrachten: Sauerampfer, Knöterich, Butterblume und Löwenzahn zählen zu seinen Lieblingsspeisen. Da das aber genau die Pflanzen sind, die wir von unseren Äckern und Gärten verbannen, ist das zukünftige Fortbestehen des Bluthänflings gefährdet. So kommt es auch, dass der kleine Singvogel seit einigen Jahren auf der Liste der gefährdeten Vögel geführt wird.

Verhalten und Wissenswertes

Wegen seines zwitschernden und äußerst lauten Gesanges wurde der Bluthänfling früher als beliebter Ziervogel gehalten, bis später mehr exotische Vögel seinen Platz einnahmen. Kein Wunder: Er singt schön, gerne auch im Chor, sieht gut aus und ist überaus gesellig. Des Weiteren scheint er auch ein lernfreudiger Singer zu sein. So beschreibt Johann Matthäus Bechstein im Jahr 1797, dass er seinem Bluthänfling erfolgreich von einer Nachtigall unterrichten lassen hat. Heute lebt der Bluthänfling ein geselliges Leben in der freien Natur. Die Partner sind sich ein Leben lang treu, trotzdem sind sie am liebsten in größeren Gruppen unterwegs, besonders außerhalb der Balz. Im Winter sind die Singvögel auch zusammen mit anderen Finken wie Girlitz oder Stieglitz unterwegs. Gemeinsame Nahrungssuche und gegenseitiges Putzen oder Kraulen gehören bei den Bluthänflingen zur Gruppendynamik. Da der Bluthänfling überaus gerne badet, könnt ihr ihn mit einer Vogeltränke in euren Garten locken. Aber auch durch andere Maßnahmen kann man seinen Garten für den Bluthänfling attraktiv gestalten. Pflanzen, die im Herbst und Winter viele Samen geben, wie etwa Disteln oder Sonnenblumen, im Winter stehen lassen und die Bluthänflingen kommen von ganz allein in den Garten, um sich am reichhaltigen Samenbüfett zu bedienen. Titelbild von flevo birdwatching auf Unsplash

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