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Beliebt Vogel der Woche

Der Emu – Läufer statt Flieger

Der Emu – Läufer statt Flieger
Name Emu (Dromaius novaehollandiae
Größe 160 – 190 cm
Verbreitung ausschließlich in Australien
Lebensraum offene Graslandschaften, Eukalyptuswälder, trockene Wüsten
Brutzeit Dezember – Mai
Nahrung Gras, Früchte, Beeren, Blätter, Samen, Kräuter und verschiedene Insekten

Der ausschließlich in Australien vorkommende Emu zählt zu den größten Vögeln weltweit, einzig der ihm ähnelnde Strauß überragt ihn noch an Körpergröße. Seine circa 20 cm langen Flügel reichen nicht aus, um den großen Vogel in die Lüfte zu befördern. Dafür besitzt er wie alle flugunfähige Vögel lange, nackte Beine, die dem Emu dank seiner ausgeprägten Wadenmuskulatur eine beachtliche Laufgeschwindigkeit von bis zu 50 km/h verleihen.

Aussehen

Trotz seines des Straußen ähnelnden Aussehen sind der Emu und Strauß nicht verwandt. Der Emu besitzt ein weiches, flauschiges und dunkles Federfell, welches auch sogenannte Sekundärfedern entwickelt, die die Sonnenstrahlung absorbieren und dem Emu somit auch gestatten, in der brütenden Sonne Australiens aktiv zu bleiben. Er kann bis zu 190 cm groß werden und das Gewicht liegt gewöhnlich zwischen 30 und 45 Kilogramm. Ein Unterschied zwischen Männchen und Weibchen lässt sich nur sehr schwer erkennen. Meist sind die Weibchen etwas größer und schwerer als ihr männliches Gegenstück. Der lange Hals des Emus weist nur vereinzelt Federn auf, besitzt dafür aber einen markanten weißen Streifen an der Seite. Die Flügel des Emus sind nur noch in rudimentärer Form vorhanden und in der Regel gerade mal 20 cm lang. Für den Emu ist das aber nicht weiter schlimm, da er dank seiner langen und muskulösen Beine natürlichen Feinden problemlos entfliehen kann. Um sich vor beim Laufen aufwirbelnden Staub zu schützen, hat der Emu sogar ein extra Augenlid. An seinen Füßen besitzt der Emu wie die meisten Laufvögel drei nach vorne gerichtete Zehen, die mit scharfen Krallen ausgestattet sind. Diese bieten dem Emu zusätzlichen Schutz vor Feinden und seine Beine sind so stark, dass sie Zäune einreisen und Raubtiere verstümmeln können.

Vorkommen

In ihrer natürlichen Umgebung findet man Emus ausschließlich in Australien, dafür aber fast über den ganzen Kontinent verteilt. Diese große Verteilung lässt sich mit der Ortsungebundenheit der Laufvögel erklären, die ständig auf der Suche nach Nahrung ihren Standort wechseln. Am liebsten halten sie sich jedoch in Eukalyptuswäldern und großen grasigen Heideflächen auf, da sie hier optimal mit Beeren und Früchten versorgt werden. Seltener findet man sich auch in trockenen und wüstenartigen Gebieten, die sie oft nur nach Regenfällen aufsuchen. Vor der Ankunft der Europäer gab es drei Emu-Arten in Australien, von welchen heute einzig der sogenannte Große Emu noch existiert. Schätzungsweise leben zwischen 625 000 und 725 000 Exemplare auf dem Kontinent, wobei die meisten in Westaustralien vorkommen.

Verhalten und Wissenswertes

Emus sind selten lange am gleichen Ort und ziehen in der Regel auf der Suche nach Nahrung den ganzen Tag umher. Dabei sind sie gewöhnlich allein oder in Paaren unterwegs. In bestimmten Zeiten kann es jedoch auch zu spektakulären Massenwanderungen kommen, bei denen sich Tausende von Tieren zeitgleich in dieselbe Richtung aufmachen. Wenn Emus in einer Region regelmäßig auf andere Emus treffen, wechseln sie die Region und bewegen sich dabei zunächst in die gleiche Richtung, bis ein geeignetes Gebiet gefunden worden ist und sich die Tiere wieder in alle Himmelsrichtungen verstreuen. Anders als bei den meisten Vögeln ist bei den Emus das Männchen für das Gelege und die Brut der Jungtiere verantwortlich. Die Brutzeit ist auch die einzige Zeit, in der die Tiere nicht unterwegs sind. Männchen verlieren bis zu 15 % ihres Körpergewichtes während der Brut. Forscher zerbrechen sich schon lange den Kopf darüber, warum Laufvögel wie der Emu nicht fliegen können. Eine Theorie besagt, dass diese Vogelarten sich als Folge des  Meteoriteneinschlag entwickelten, der vor 65 Millionen Jahren vermutlich das Aussterben der Dinosaurier bewirkt hat. Da nach dem Einschlag die Vögel kaum noch natürlichen Feinde hatten, konnten sich die großen auf dem Boden lebenden Laufvogelarten entwickeln, die auf das Fliegen als Schutzmaßnahme verzichten konnten. Titelbild von Christels auf Pixabay

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