Close

Vogel der Woche Vogelwelt

Grünfink – ein gern gesehener Dauergast

Grünfink – ein gern gesehener Dauergast
Name Grünfink (Chloris chloris)
Größe 14-16 cm
Verbreitung Europa, Nordafrika und Südwestasien (in Südaustralien und Neuseeland eingeführt)
Lebensraum Gärten, Parks, Kulturlandschaften, Waldränder
Brutdauer 11-15 Tage
Nahrung
Samen, Knospen, Blüten, Früchte und Wirbellose Tiere

Der Grünfink gehört zu den häufigsten Brutvögeln in Deutschland. Mit seinem vielseitigen, trällernden Gesang bezaubert er die Zuhörer in Gärten und Parks. Besonders im Frühling und im Sommer kann man seinen melodischen Gesang oft hören, der von den Baumspitzen oder dichten Büschen ertönt. Doch sein Bestand sinkt.

Aussehen

Der Grünfink macht seinem Namen alle Ehre. Sein durchweg grünes Gefieder schimmert dabei wunderschön in den verschiedensten Grüntönen bis hin zu gelb. Besonders das Männchen im Prachtkleid besticht mit leuchtenden Farbnuancen. Der moosgrüne Rücken mischt sich mit grell gelben Flügelfedern und einer gelbgrünen Brust und Bauchpartie. Die Weibchen hingegen sind schlichter gefärbt und wirken, als hätten Sie einen bräunlichen Filter über dem Gefieder. Auffallend ist der große und kräftige hornfarbene Schnabel der Grünfinken, der perfekt zum Knacken von Samen geeignet ist.

Vorkommen

Als einer der häufigsten Singvögel Mitteleuropas ist der Grünfink in ganz Europa, Nordafrika und Südwestasien weit verbreitet. Bei uns gilt er als Standvogel, wobei einige Vertreter in den kalten Monaten dennoch gerne in den Süden ziehen. Dann sind bei uns vor allem Grünfinken aus dem nördlichen Europa zu Gast, weshalb der Wechsel kaum merkbar ist.

Der Lebensraum des Grünfinks hat sich im Laufe der Jahre verändert. Früher waren sie hauptsächlich in ländlichen Gebieten zu finden, doch die Urbanisierung hat sie näher an die Städte gebracht. Trotz dieser Anpassungsfähigkeit sind sie auf natürliche und naturnahe Lebensräume angewiesen, um ausreichend Nahrung und geeignete Nistplätze zu finden. Diese findet er am Waldrand sowie in einigen Parks und Gärten, weshalb er auch oft in Städten zu beobachten ist. 

Zur Nahrungssuche zieht es ihn dann an Orte mit vielen Samen, Knospen und Früchten. Dann schaut er auch gerne mal auf Feldern, im Nachbargarten oder bei eurem Futterhaus vorbei. Mit Hagebutten lässt sich der Grünfink übrigens besonders gern anlocken – dieser Leibspeise kann keiner widerstehen!

Verhalten und Wissenswertes

Der Zungenbrecher „Im dichten Fichtendickicht nicken dicke Finken tüchtig“ passt perfekt zum Grünfink, auch wenn diese Vögel keineswegs dick sind. Grünfinken fühlen sich aber in dichten Hecken, Sträuchern und manchmal auch in Kletterpflanzen am wohlsten. Diese geschützten Umgebungen bieten ihnen Sicherheit und ideale Brutplätze.

Während der Brutzeit zeigt der Grünfink ein interessantes Balzverhalten. Das Männchen ist ein sehr manierlicher Partner und verwöhnt sein Weibchen mit kleinen Aufmerksamkeiten wie Samen oder Federn, die das Nest auspolstern. In einem Nest finden etwa sechs Eier Platz, die nach etwa zwei Wochen schlüpfen. Während dieser Zeit kümmert sich das Männchen rührend um die Familie und bringt Nahrung herbei. Nach weiteren zwei Wochen sind die Jungen flügge und werden dann von beiden Elternteilen versorgt. Danach zeigen die Eltern ihren Jungen die besten Futterstellen und Wasserquellen.

Obwohl der Grünfink in vielen Gärten und Parks noch häufig zu sehen ist, nimmt sein Bestand leicht ab. Ein Grund dafür ist die gefährliche Trichomonaden-Infektion, deren Erreger vor allem in schlecht gereinigten Wassertränken vorkommen. Durch einfache Maßnahmen können Infektionen verhindert werden – erfahre hier, wie Wassertränken Vögeln helfen können. Glücklicherweise gelten Grünfinken trotz des Rückgangs nicht als gefährdet und ihr könnt ihn regelmäßig sichten, wie die Auswertung der „Stunde der Gartenvögel 2024“ zeigt.

Titelfoto von Vidar Nordli-Mathisen auf Unsplash

4 Comments

  • Bei uns gibt es den Grünfink seit 2008 nicht mehr. Ebenso die Gimpel, Zaunkönige und Ringeltauben sind weg. Maisanbau und die chemischen Spritzmittel sind schuld daran

    • Das ist sehr schade. Leider stehen Landwirtschaft und Natur oft im Streit miteinander. Trotzdem sollte erwähnt werden, dass es auch immer mehr landwirtschaftliche Betriebe gibt, die auf die Umgebung und die Tierwelt achten. Hoffen wir, dass sich das Ganze wieder in die richtige Richtung entwickelt. Beste Grüße aus der Redaktion!

  • Liebe Grüße aus dem Harz!
    Es gibt bei uns nicht nur Grünfinken sondern auch Eichelhäer.
    Unsere Futterstelle im Herbst/Winter wird regelrecht gestürmt und ganz wichtig eine Trinkstelle.

  • Mich besuchen täglich sehr viele Vögel, Amseln, Buchfinken, Kohlmeisen, Blaumeisen, Spatzen, Grünfinken, Tauben und einige andere.
    Seit Tagen beobachte ich einen Grünfink, der kurz vor einem heftigen Gewitter mit sehr starkem Wind und Starkregen auf meine Terrasse kommt, lange dort sitzt und sich dann einen Platz zwischen Wand und großem Blumentopf sucht.

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert