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Allgemein Vogelwelt

Tigerfink – Geflügelte Erdbeere

Tigerfink – Geflügelte Erdbeere

Mit seinem roten, weiß getupften Gefieder ähnelt der Tigerfink eher einer süßen Erdbeere als einem gefährlichen Raubtier. Er brütet in weiten Teilen Asiens.

Aussehen

Der Tigerfink gehört zur Familie der Prachtfinken und wird etwa 10 Zentimeter groß. In der Brutzeit unterscheiden sich die Geschlechter deutlich voneinander. Das Prachtkleid des Männchens ist intensiv rot. Die Flügel sind dunkelbraun, genau wie der Bauch und die Unterschwanzdecken. Die Steuerfedern des Schwanzes sind schwarz mit weißen Spitzen an der Unterseite. An den Flanken, auf dem Rücken und am Bürzel ist das Gefieder mit weißen Tupfen durchsetzt. Im Englischen nennt man den Tigerfink daher auch „Strawberry Finch“.

Weibchen sind auf der Oberseite erdbraun und am Bauch beige gefärbt. Bürzel und Oberschwanzdecken sind bei ihnen ebenfalls rot. Das Tupfenmuster ist bei vielen Weibchen kaum zu sehen. Männchen im Schlichtkleid ähneln den Weibchen, haben jedoch gut sichtbare weiße Tupfen. Bei beiden Geschlechtern ist der Schnabel in allen Kleidern leuchtend rot.

Vorkommen

Tigerfinken leben in Pakistan bis zum Süden Kaschmirs sowie in ganz Indien, die Südwestküste ausgenommen. Das Verbreitungsgebiet reicht nördlich bis zum Fuß des Himalaya, in den Süden Nepals, Assams und Bangladesh. Man kann sie auch im Süden und Osten Chinas sowie im Süden von Myanmar beobachten. Außerdem findet man sie im Südosten Thailands sowie in Vietnam, auf Java und auf Bali.

Die quirligen Vögel fühlen sich an Wasserflächen mit dichtem Schilfgürtel wohl. Sie kommen auch im menschlichen Siedlungsraum gut zurecht und bevölkern Reis- und Zuckerrohrfelder sowie Dörfer und Gärten.

Verhalten und Wissenswertes

Tigerfinken sind sehr gesellige Vögel. Paare bleiben das ganze Jahr zusammen und schmiegen sich zum Schlafen dicht aneinander. Außerhalb der Brutzeit bilden die Vögel große Gruppen und helfen sich gegenseitig bei der Gefiederpflege. Sie ernähren sich vor allem von Pflanzensamen, erbeuten bei Gelegenheit aber auch kleine Insekten.

Ein Brutpaar baut sein rundliches Nest kurz über dem Erdboden und polstert es mit Federn und Moosen aus. Das Weibchen legt vier bis sechs Eier, welche die Partner abwechselnd 11 bis 12 Tage lang wärmen. Nach dem Schlüpfen bekommen die Jungen Futter in Form von Insekten. Drei Wochen nach dem Schlüpfen wagt der Nachwuchs erste Erkundungsflüge, sorgfältig überwacht von den Eltern. Abends rufen die Altvögel ihre Jungen durch ein sanftes Zwitschern ins Nest zurück.

Foto: Hari K Patibanda (CC BY 2.0)

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