Weidenmeise: Baumeisterin mit Mütze
Unser Vogel der Woche ist die Weidenmeise, ein klassischer Waldvogel, der sich manchmal wie ein Specht, manchmal wie ein Eichhörnchen verhält.
| Name | Weidenmeise (Poecile montanus) |
| Größe | 12–13 cm |
| Verbreitung | Von Großbritannien bis zur Pazifikküste, auch in Japan |
| Lebensraum | Mischwälder, vor allem Auwälder in der Nähe von Gewässern |
| Brutzeit | März bis Juni |
| Nahrung | Hauptsächliche Insekten, aber auch Samen, Pollen, Baumsaft und Nüsse |
Aussehen
Die zierliche Weidenmeise wird etwa 12–13 cm lang und hat ein graubraunes, insgesamt eher helles Federkleid. Wangen und Brust sind durchgängig weiß, der Oberkopf dagegen tiefschwarz, was oft als „Baskenmütze“ bezeichnet wird. Der kurze Schnabel und das runde Auge sind schwarz, auf der Brust unter dem Schnabel hat die Weidenmeise einen kleinen schwarzen Fleck. Die Flügel sind braun bis schwarz und tragen eine undeutliche weiße Zeichnung.
Vor allem die Unterscheidung von der Sumpfmeise kann schwierig sein, hier hilft euch diese Übersicht zur Unterscheidung von Meisen auf unserem Blog.
Vorkommen
Der Brutbestand in Deutschland wird auf etwa 64.000 bis 120.000 Paare geschätzt. Im Vergleich zum gesamteuropäischen Bestand, der etwa 30 Millionen beträgt, ist das allerdings nicht besonders viel. Die Zahlen sind aber auch oft davon abhängig, wie lang und hart der letzte Winter für die Meisen war.
Die meisten Weidenmeisen leben in Russland, ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich aber auch von Großbritannien, Finnland und Frankreich bis zum Pazifik, auch in Japan kommt sie vor.
Weidenmeisen sind Standvögel, sie bleiben also für gewöhnlich in ihren Brutgebieten und unternehmen höchstens mal im Herbst kleinere Wanderungen, die aber nie das Meer überschreiten.
Vogelbeobachtungs-Tipps
Weidenmeisen mögen es generell recht feucht und bewohnen daher gern Auwälder mit sumpfigen Bereichen. Aber auch in Parks, Gärten, Fichten- und Kiefernwäldern könnt ihr auf den kleinen Vogel treffen. Kulinarisch ist die Weidenmeise gut an ihren waldigen Lebensraum angepasst und bevorzugt Larven und Spinnen aus der Krautschicht, Samen, Pollen und Baumsaft. Um auf harte Zeiten vorbereitet zu sein, nutzt sie eine Strategie, die wir vom Eichhörnchen kennen: Sie hortet Nahrung zwischen Flechten und Moosen am Boden oder schiebt sie unter die Rinde eines Baumes.
Im März, wenn die Brutzeit eingeläutet wird, entwickelt sich das Weibchen regelmäßig zur Baumeisterin. Hat sie einen weichen, morschen Baumstamm gefunden, hackt sie in Spechtmanier eine Bruthöhle ins Holz. Das kann mehrere Wochen dauern! Die Nestlinge werden nach dem Schlüpfen noch zwei bis drei Wochen von den Eltern umsorgt und gefüttert.
Den Ruf der Weidenmeise könnt ihr euch hier anhören.
Titelfoto: iStockphoto.com/Callingcurlew23
