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Naturwelt Neu Tier des Monats

Der Waschbär: Flinker Allesfresser

Der Waschbär: Flinker Allesfresser
NameWaschbär (Procyon lotor)
Größe40 – 70 cm (Länge bis zum Hinterteil) , 23 – 30 cm (Schulterhöhe)
VerbreitungUrsprünglich in Südkanada, den USA und bis nach Mittelamerika verbreitet, heute auch Europa
LebensraumLaub- und Mischwälder in Gewässernähe, Gärten, Parks und andere Grünanlagen, Gebäude wie z. B. Scheunen
PaarungszeitFebruar bis März
NahrungBeeren, Früchte, Nüsse, Schalentiere, verschiedene Insekten, Eier, Würmer, Vögel und Kleinsäuger, Essensreste 

Mit seiner schwarzen „Maske“ und dem flauschigen Ringelschwanz zieht der Waschbär sofort alle Blicke auf sich. Doch hinter seinem niedlichen Aussehen steckt ein cleverer Überlebenskünstler. In diesem Artikel erfährst du, wo der Waschbär lebt, wie er sich in seiner Umgebung verhält und welche spannenden Fakten ihn so besonders machen.

Aussehen

An seiner auffälligen schwarzen Augenmaske ist der Waschbär leicht zu erkennen. Sie verleiht seinem Gesicht einen neugierigen und cleveren Ausdruck. Sein dichtes Fell ist meistens grau-braun und schützt ihn gut vor Kälte und Nässe. Besonders auffällig ist auch sein buschiger Schwanz, der von mehreren schwarzen Ringen durchzogen ist. Der Körper des Waschbären wird etwa 40 bis 70 Zentimeter lang, dazu kommt noch ein Schwanz von 20 bis 30 Zentimetern. Je nach Jahreszeit und Lebensraum wiegt er zwischen 5 und 15 Kilogramm. Trotz seines flauschigen Aussehens ist der Waschbär sehr flink und geschickt. Seine Vorderpfoten sind besonders beweglich und helfen ihm dabei, seine Umwelt genau zu erkunden.

Vorkommen

Der Waschbär stammt ursprünglich aus Nordamerika und ist vor allem in Südkanada, den Vereinigten Staaten und bis nach Mittelamerika verbreitet. In den letzten Jahrzehnten hat sich sein Verbreitungsgebiet jedoch stark erweitert. Heute lebt er nicht nur in ganz Nordamerika, sondern wurde auch in Europa angesiedelt. Inzwischen ist er in allen deutschen Bundesländern anzutreffen. Sein natürlicher Lebensraum umfasst vor allem Wälder in der Nähe von Gewässern, in denen er reichlich Nahrung und Verstecke findet. Doch der Waschbär fühlt sich auch in menschlichen Siedlungen sehr wohl. In Städten und Dörfern bewohnt er Parks, Gärten und sogar Gebäude wie Scheunen oder Dachböden. Er nutzt Mülltonnen oder die Futternäpfe von Haustieren als Nahrungsquelle und hat sich so erfolgreich an das Leben neben dem Menschen angepasst.

Verhalten und Wissenswertes

Mit ihrer einzigartigen Anpassungsfähigkeit sind Waschbären echte Überlebenskünstler. Sie sind vor allem nachtaktiv und nutzen ihre sehr geschickten Vorderpfoten, um Nahrung zu finden, zu greifen und sogar zu „waschen“ – daher kommt auch ihr Name. Obwohl sie zu den Raubtieren gehören, fressen sie fast alles: von Früchten und Insekten bis hin zu kleinen Tieren und Essensresten aus dem Müll. Ein weiterer spannender Fakt: Waschbären sind sehr intelligente Tiere und können sich auch komplexe Aufgaben merken, zum Beispiel das Öffnen von Behältern. Zudem sind sie hervorragende Kletterer und Schwimmer, was ihnen hilft, in verschiedensten Umgebungen zurechtzukommen. Zur Fortpflanzung treffen sich die Paarungspartner meist im Februar oder frühen März. Nach einer Tragzeit von etwa 60 Tagen bringt das Weibchen zwei bis fünf Jungtiere zur Welt. Die Jungen bleiben mehrere Monate bei der Mutter, bevor sie selbständig werden. 


Titelfoto: iStock.com/amadeusamse